Nme.Mine - Life Without Water





Stil (Spielzeit): Alternative Rock

Label/Vertrieb (VÖ): Eat The Beat/Roadrunner/Universal (07.10.2005)

Bewertung: Starke Newcomer-Band, absolut genialer Gesang (8,5/10)

Link: http://www.nmemine.de

Da ist es nun endlich, das erste „echte“ Album der nicht mehr ganz so neuen Nme.Mine. Wer bisher nicht mitbekommen haben sollte, dass diese Band verdammt viel Potenzial hat und zu den größten Nachwuchshoffnungen der deutschen Rockszene gehört, sollte sich dieser Tage mit „Life Without Water“ unbedingt davon überzeugen lassen. Nach zwei EP’s gibt es hier endlich die Vollbedienung, elf Songs (einige Altbekannte in Neuaufnahmen), die das gesamte Spektrum der modernen Rockmusik abdecken. Egal ob wütende Groove-Lawinen wie der Opener „A Day Like This“, simpel gestrickte Nu Rock Hüpfer der Marke Papa Roach („Trend: Depression“), oder die Gänsehaut-Hymne „Unlove“, hier gibt’s keinen Einbahnstraßen-Schrott, sondern Musik, die vom Headbanger bis hin zum Punkrocker oder Emokid jeden begeistern dürfte. Besonders zu erwähnen ist die superbe Gesangsleistung von Smighty, der mit seiner variablen und atmosphärischen Stimme in der ersten Liga spielt/singt und sogar einen Lückenfüller wie „Stab Me Down“ hörenswert macht. Hardcore-Shouts, Crossover-Raps, Emo-Geheule oder Life-of-Agony-Genöle – Smighty beherrscht alle Stilrichtungen mit einer unglaublichen Leichtigkeit, der Mann hat einfach wahnsinnig viel Talent und ist ein Segen für diese Band.

Warum es trotzdem nicht die Höchstnote gibt, fragt ihr euch? Das liegt zum einen daran, dass die von der Vorgänger-EP bekannten Songs („Unlove“, „Out Of Envy“) einen Tick besser sind als die brandneuen Tracks, was mich etwas beunruhigt und die erhoffte Steigerung nicht ganz bestätigt. Zum anderen finde ich, dass der teilweise sehr rohe und simple Schlagzeug- und Gitarrensound nicht zum Songmaterial passt und nur wenig Atmosphäre und Tiefe erzeugt (zum Beispiel bei „The End of Prayer“). Kaum zu glauben, dass hier Produzent Siggi Bemm an den Reglern gesessen haben soll. Aber vielleicht habe ich auch zu viel erwartet. Ihr wisst ja wie das ist – je besser und vielversprechender eine Band, desto kritischer ist man. Und Nme.Mine sind halt verdammt gut … Überzeugt euch selbst!