Dredg - Catch Without Arms

Link: http://www.dredg.com

Es gibt sie doch noch: Die Momente, in denen man eine neue CD hört und sich bei jedem Song denkt, dass dies der Höhepunkt des Albums sein muss, denn besser geht's nun mal nicht. Und dann steigert sich die Scheibe bei jedem Track, offenbart eine perfekte Nummer nach der anderen, so dass man nach dem ersten Durchgang erstmal tief Luft holt, weil man diesen Sturm an Glückshormonen erstmal verarbeiten muss. 

Dredg ist es mit ihrer dritten Veröffentlichung gelungen, das perfekte Album aufzunehmen. Was abgedroschen klingen mag und meistens nicht wirklich angebracht ist, hat sich mit "Catch Without Arms" nun doch erfüllt. Lag der Schwerpunkt beim starken Vorgänger "El Cielo" noch auf epischen, komplexen Songs, so fließen die neuen Tracks wie aus einem Guss. Die Mischung aus Bombast-Pop, Progressiv-Rock und anderen himmlischen Klangwelten (Piano, Streicher) funktioniert einwandfrei, dabei gehen die Tracks ohne Umweg direkt ins Blut. Ähnlich wie Coldplay (aber um Längen besser) schaffen es die Amis, große Gefühle als monumentale Breitwandepen zu verpacken und den Hörer mit traumhaften Melodien mitzureißen. Wer nicht mehr auf den längst überfüllten Coldplay-Zug springen möchte, der wird bei Dredg einen guten Platz finden. Engelsgleicher Gesang, treibende Drumbeats, intelligente Gitarrenharmonien (die teilweise an U2 erinnern) und Melodien für Millionen. Songbeispiele zu nennen ist schier unmöglich, weil hier kein Platz für alle dreizehn Titel ist, bei jedem Durchgang kristallisiert sich ein neuer Lieblingstrack heraus. Ist man von den herrlich melodischen Strophen bereits beeindruckt, so zerreist es einem spätestens beim Refrain das Herz, ohne dass die ganze Geschichte ins Weinerliche abdriftet. 

Wer bei "Catch Without Arms" nicht zugreift, der ist entweder taub oder tot. Wer zu keiner der beiden Gruppen gehört, kommt an diesem Album nicht vorbei. Garantiert!