Stil (Spielzeit): Beat, Vintage, Retro-Indie, Soundtrack (42:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (3.Quartal 2009)
Bewertung: 4,5/10
Links: www.fff-and-friends.com , www.myspace.com/fffernwrme
FFF sind vier über Deutschland verstreute Herren, die sich und die Umstände ihres dritten, „Fernwærme" betitelten Albums folgendermaßen selbst vorstellen: „The music and lyrics have been written in Berlin, Cologne, Leipzig, Beijing and Shanghai, also on a plane from Beijing to Hong Kong. The booklet calligraphy has been lettered in Hong Kong. We are truly globalized Krauts!"
„Fernwærme" ist sicherlich eines der skurrilsten Alben, die ich bisher zu rezensieren hatte. Da wäre zuerst mal die instrumentale Seite. Sie besteht aus lässiger Vintage-Beat-Musik (man beachte das Cover). Gefällt mir gut und kommt gekonnter rüber, als von manch einer Retro-Band. Außerdem kann man gut erkennen, dass FFF eine Neigung zu Filmmusiken haben und im kleinen Rahmen auch mehrfach selbst in diesem Bereich tätig waren.
Derart spielen sie Soundtracks – und hier wird es etwas merkwürdig – nicht nur zu schrägen Alltagssituationen sondern auch zu zufällig irgendwo aufgetriebenen Textfetzen. Eine der besagten Alltagssituationen führte zu dem wundervollen Songtitel "Reflektierende Bäuerin vs. Der ironische Hund". Beispiele für die andere Inspirationsquelle sind ein 1956er Deutsch-Kurs und eine unfreiwillig komische DDR-Gymnastik-Schallplatte (ihr wisst schon: Armschwingen zur Ertüchtigung des sozialistischen Körpers und so). Der seltene und auch nicht sonderlich überzeugende, meistens deutschsprachige Gesang steht hinter den häufigeren Samples zurück.
Insgesamt entsteht ein arg künstlerisch anmutender Zwitter: „Fernwærme" ist kein „normales" Album, aber auch kein echter Soundtrack, sondern irgendwas dazwischen. Musikalisch ist das über elf Stücke hinweg überzeugend, konzeptionell eher was für Exzentriker. Dafür spricht auch die Auflage von angeblich gerade mal 500 CDs.