Geschrieben von Lars Freitag, 29 Mai 2009 01:24
Constants - The Foundation, The Machine, The Ascension
Stil (Spielzeit): Post Rock, Progressive Indie (57:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Make My Day / Alive (29.05.09)
Bewertung: 5/10 (tolle Musik, aber der Gesang zieht's runter)
Links: www.myspace.com/constants
„The Foundation, The Machine, The Ascension" ist nach zwei EPs und einem Album die vierte Veröffentlichung der drei Bostoner von CONSTANTS.
Über zwölf, in drei Suiten (siehe Albumtitel) gegliederte Stücke hinweg beschäftigen sich die PostRocker (soweit ich das verstehe) mit einem Individuum auf der Suche nach anderen (oder nach einem anderen Ort... jedenfalls auf der Suche). Die Songs sind breit angelegte, oft verträumte Brocken, mit vereinzelten heavy und noisig daherkommenden Passagen.
Manche Rezensenten scheinen ganz hingerissen vom ach so tollen Sound, der angeblich jede feinste Note glasklar in überirdischer Schönheit erstrahlen lässt. Leute, wenn die anderen Sachen, die ihr hört, noch matschiger klingen mache ich mir echt Sorgen um den Zustand der Postrock-Szene. Ja, ich weiß: hat Daryl Rabidoux produziert, der auch schon THE CANCER CONSPIRACY betreut hat. Und gemastert hat das Teil Nick Zampiello, der schon für ISIS und TORCHE zuständig war. Hilft aber nichts. Der Sound ist, von einigen lichten Momenten (wenn Gitarrengeklimper im Mittelpunkt steht) abgesehen, von viel zu viel Hall zugekleisterte Matsche. Die Musik eines Trios kräftig klingen zu lassen geht irgendwie anders. Aber wer's mag...
Den Rest gibt mir aber der Gesang, der nicht wenige an Chino Moreno (DEFTONES) erinnert. Naja, ich bin kein großer Fan von Moreno, aber mit diesem ewig gleichen (sozusagen konstanten), bar jeder Emotion vorgetragenen und seltsam distanziert in den Sound gepfuschten Geröchel hat er nichts gemein. Und 58 Minuten lang Hall auf dem Gesang ist einfach Blödsinn. Würde ein verantwortungsvoller Produzent eine Band nicht von sowas abhalten?
Das komische ist, dass ich den instrumentalen Rest der Musik ganz schön gut, ja über weite Strecken sogar großartig finde. Zum Glück werden die Instrumente nicht nur noisig, sondern auch dynamisch, komplex und sehr gekonnt bedient. Die Abstimmung ist in ihren Details vorbildlich. Was das anbetrifft haben die Jungs es drauf. Für Fans von ISIS und NEUROSIS gibt es hier eine ganze Menge feiner Sachen zu hören. Und auch wer das Album „Frames" von OCEANSIZE mag, dürfte sich hier heimisch fühlen.
Ich weiß, dass ich jetzt viel auf einem Punkt herumreite, aber letztlich bleibt mein Fazit, dass „The Foundation, The Machine, The Ascension" mit anders präsentiertem Gesang verdammt gut sein könnte.