Zoo Army - 507


Review

Stil (Spielzeit): Alternative-Rock (56:02)

Label/Vertrieb (VÖ): Rockin' Nations Music (03.03.06)

Bewertung: Gil, wie ihr ihn noch nicht kanntet (6,5/10)

Link: www.zooarmy.de

 
Nach einem mehr als respektablen Live-Einstand im Vorprogramm von Caliban für eine WDR-Aufzeichnung war ich gespannt auf das Debütalbum von ZOO ARMY. Ob die Süddeutschen auf Scheibe genauso amtlich rocken?  ZOO ARMY, das ist die neue Rockband um Gil Ofarim, vielen besser bekannt als Ex-Teenie-Star aus der Bravo. Doch bevor ihr euch jetzt lachend auf die Schenkel klopft, sollte gesagt sein, dass der Sound, dem Zoo Army auf „507“ frönen, herzlich wenig mit dem damaligen Schnuffel-Pop ihres Frontmanns zu tun hat. Viel mehr bewegt man sich im Post-Grunge-Spannungsfeld zwischen STAIND, NICKELBACK, alten SILVERCHAIR und 3 DOORS DOWN. Nach dem mittelmäßigen Uptempo-Rocker „Tell Me Something“ überrascht „Change“ mit Headbang-kompatibler Härte, satten Riffs der Marke HELMET und einem nach vorne gehenden Refrain. Ähnlich heavy tönt „Broken“ aus den Boxen und offenbart ein derart ausgeklügeltes Songwriting, dass man meinen könnte, hier zocken alte Hasen. Aus gleichem Stahl sind auch „Take Me Away“ und „Down“ geschnitzt – schöne Alternative-Songs mit reichlich Hit-Appeal.  Natürlich hat der Herr Ofarim seine kaufkräftige weibliche Hörerschicht nicht ganz vergessen, weshalb genauso viele (Halb-)Balladen auf „507“ zu finden sind, die leider nicht selten eine etwas lange Schleimspur hinter sich herziehen. Das gibt Minuspunkte. Insgesamt ist „507“ aber ein reifes, ungezähmtes Rockalbum. Wenn das nächste Album noch mit einer international konkurrenzfähigen Produktion aufwarten kann, dann ist mit ZOO ARMY zu rechnen. Dieses Debüt ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, lieber Gil.

Live / Konzertberichte dazu

Mehr Alternative Rock / Indie Reviews