Dommin - Love Is Gone



Stil (Spielzeit): Gothic/Alternative Rock (51:35)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner (29.01.10)
Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.dommin.com
Roadrunner haben mal wieder einen Newcomer im Programm, den sich Gothic- und Alternative-Fans ruhigen Gewissens auf den Einkaufszettel schreiben können. DOMMIN (benannt nach Bandleader Kristofer Dommin, der den Act 2000 aus der Taufe hob) liefern mit ihrem Debüt "Love Is Gone" ein ansprechendes und abwechslungsreiches Werk ab, das man als Fan der entsprechenden Genres antesten sollte.

Die aus Los Angeles stammende Band muss wahrscheinlich erst einmal das Klischee bekämpfen, sich wie HIM anzuhören, denn seit dem Durchbruch der Finnen werden ja doch irgendwie alle neuen Gothic Rock-Acts mit Vile Vallos Goldgrube verglichen. Doch DOMMIN klingen eher nach THE 69 EYES, wobei Vergleiche allgemein sehr mit Vorsicht zu genießen sind. Fakt ist, dass die erste Scheibe einige richtige Kracher und viele gute Songs beinhaltet, bei denen Anhänger von düsteren, hochmelodischen Songs der Sabber im Mund zusammenlaufen sollte. Egal, ob der kraftvolle, mächtig groovende Opener "My Heart In Your Hands" mit Düster-Feeling durch Glockenschläge und einen mörderisch eingängigen Refrain (übrigens das Highlight des Albums), "Closure" (eine intensive, klasse Nummer mit Ohrwurmchorus), das nicht weniger schlechte "Making The Most" und die sehnsüchtige Halbballade "I Still Lost" oder das etwas vertrackte "New", das mit einer Akustikgitarre verstärkte und von einer Klaviermelodie geführte "Tonight" und der schwermütige Titeltrack, hier wird zum größten Teil gut gerockt und gleichzeitig die Melodik-Schiene gefahren. Atmosphärisch erinnert "Love Is Gone" ein wenig an PARADISE LOST zu "Believe In Nothing"-Zeiten. Einzig "Dark Holiday" mit seiner Horrorzirkus-Stimmung will einfach nicht zünden, dafür gefällt wieder der ruhige Abschluss mit "Remember".

Wenn sich Sänger Kristofer Dommin Mühe gibt und kraftvoll singt, klingt er fast ein wenig wie Gene Simmons. Überhaupt bewegt sich der Sänger eher in raueren Tonlagen und macht seine Arbeit wie der Rest der Truppe einwandfrei. Der Sound ist schön druckvoll, die Gitarren stehen im Vordergrund, es gibt aber auch kleine elektronische Spielereien und Effekte sowie kurze Zwischenstücke zu hören.

Wäre "Love Is Gone" nur mit solchen Granaten wie "My Heart In Your Hands" gespickt, müsste ich ernsthaft an der Höchstnote überlegen. Leider können DOMMIN das fantastisch hohe Niveau des knackigen Openers nicht halten, was jedoch nicht heißt, dass sich nicht genügend andere hochklassige Songs auf diesem Album befinden. Luft nach oben ist trotzdem noch da, aber schließlich handelt es sich bei "Love Is Gone" auch erst um das Debütalbum der Amerikaner, und da darf es zwischendurch auch mal nicht so zwingend werden.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...

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