The Unwinding Hours - s.t.



Stil (Spielzeit):
Indie / Pop / Rock (45:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Chemical Underground / Rough Trade (12.02.10)
Bewertung: 5/10

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„Große Namen müssen nicht immer das halten, was sie versprechen" - oder - „Warum ich nicht immer unbedingt alles mag, was unter „Indie" läuft".
Bei diesem Debüt sind zwei Menschen dabei, die vorher in Glasgow's AEROGRAMME gespielt haben, was ja schon mal bestimmte Erwartungshaltungen hervorruft. Und auch wenn ich mich mit besagter Band nie groß auseinander gesetzt habe, habe ich doch etwa mehr Krach hier erwartet. Zwar darf dieser Krach ab und zu auch mal auftreten, aber meist sind die Songs sehr sacht arrangiert und ziemlich leise vorgetragen. Mich erinnert das streckenweise an eine aufgemotzte (wegen der Streicher etc.) Version von AS TALL AS LIONS. Ein wenig Posthardcore macht sich also in diesem Indie-Rock/Pop-Gebräu bemerkbar. Aber leider passt mir die Stimme so ziemlich gar nicht.

Und das ist ziemlich schade, denn musikalisch finde ich die zehn Tracks gar nicht mal so schlecht. Von pompösen Steigerungen hin zu ganz sachten Akkordzerlegungen, die man so ähnlich unter Umständen auch im Folk etc. finden könnte. Nur diese hohe, flehende Stimme hat halt so wenig Eier in der Hose, dass es manchmal schon ein wenig zu sehr gehaucht ist – und normalerweise habe ich ja gar nichts gegen diese Art des Gesanges. Aber hier schläfert es mich schon beinahe ein. Sehr schade, denn sie bringen eigentlich viel Tiefe mit, die den Hörer berühren könnte, aber irgendwie nutzen sie ihr eigenes Potential nicht aus. Wenn ich mir das ganze jetzt mit einer Stimme voller rauer Ecken und Kanten (Chuck Ragan, Tim Berry...) oder meinetwegen zerbrechlicher Unsicherheit (Conor Oberst) vorstelle, könnte das richtig was werden. So aber ist das hier irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes – vielleicht bin ich aber auch einfach deprimiert genug, um mich hier drin verlieren zu können....

Kai

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