Stil (Spielzeit): schräger Indi/Rock/Pop (36:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Record Record / Rough Trade (27.11.09)
Bewertung: 7/10
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Bin ich ignorant, wenn mir zu Island in musikalischer Hinsicht nur BJÖRK einfällt? Gehe ich der Band (gegründet 2003) auf die Nerven, wenn bereits in der ersten Zeile dieses Reviews dieser Name fällt? Vermutlich. Komme ich daran vorbei, diesen Vergleich zu ziehen? Vermutlich nicht...
Denn die Stimme, die hier Texte in Landessprache vorträgt, kann man an manchen Momenten durchaus und auch ganz gut mit BJÖRK vergleichen – nur dass MAMMUT nicht so bekloppt sind – ja, ihr hört richtig, ich mag BJÖRK nicht. Mit dieser Fünf-Mann bzw. Zwei-Mann, Drei Frau-Band, kann ich mich dagegen anfreunden.
Geboten wird rockiger Alternative mit Hang zu poppigen Melodien. Trotzdem gehen sie manchmal richtig schön ab, haben ab und zu mal etwas Schräglage und switchen gerne zwischen Radio und Alternative. In Island selber sind die Fünf bereits eine große Nummer, haben da schon richtig was gerissen und wollen das jetzt auch bei uns hinbekommen. Und ich denke mal, dass sie auch das Zeug dazu haben, sich hier Fans zu machen – wenn man auf die doch etwas lustig wirkende Sprache klarkommt. Die hohe klare Stimme hat jedenfalls Gefühl und Power, und auch die kleinen Überschläge machen sie noch sympathisch.
Man sollte MAMMUT auf jeden Fall ihre Eigenständigkeit hoch anrechnen, da sie sich nicht in musikalischen Plattitüden ergehen und ihre Songs abwechslungsreich gestallten – wobei der Gesang ganz klar der rote Faden ist. Und so schwenken sie hier zwischen hart und zart, zwischen eingängig und bekloppt hin und her und werden sich einige Anhänger im Indie-Bereich sichern können. Mal was anderes.