Stil (Spielzeit): Black Metal (38:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lodge/Rough Trade (30.05.05)
Bewertung: Eher schlecht als recht [2/10]
Link: http://www.rutthna.tk
Rutthna ist Schwedisch und bedeutet Verrottung. So richtig ekelhaft und rotzig wird es aber leider selten auf dem Erstling der schwedischen Black Metaller. Auf "Doomsdaylight" geht es eher gemächlich, sauber produziert und viel zu harmlos zu: Die Riffs wirken uninspiriert und austauschbar, die Vocals stechen nicht im geringsten heraus und ich warte eigentlich das ganze Album darauf, daß die Drums doch endlich mal zur Attacke blasen - was mit Dennis Ekdahl von Raise Hell hinter der Schießbude eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Als musikalische Referenz würde ich hier einmal Khold anführen, die durch ihre stärkeren Grooves jedoch um einiges mehr mitzureissen wissen.
Laut Bandinfo schöpfen die Musiker ihre musikalische Inspiration von der primitiven Seite des Black Metal. Solange dies bedeuten würde, daß hier auf alles Überflüssige verzichtet wird und man sich auf die existenzielle Melancholie und verworrene Schönheit schnörkellosen Schwarzmetalls ala frühen Burzum konzentriert, wäre ich ja absolut einverstanden. Leider ist im Falle von Rutthna primitiv eher mit langweilig gleichzusetzen. Die Musik berührt mich nicht: Weder ärgert sie mich, weil sie dilletantisch vorgetragen ist, noch erfreut sie mich, weil sie neue Ideen in das Genre einbringt.
Eine positive Wendung erfährt das Ganze ironischerweise gegen Ende der Scheibe, will heißen: Eigentlich nach dem eigentlichen Album "Doomsdaylight". Als Bonus ist hier nämlich noch das Demo "Decomposing Eve" zu hören und tadaa: Plötzlich sind sie da, die griffigen Melodien, der nötige Groove, die rotzige Blackness. Warum bloß haben Rutthna diese guten Ansätze für den Nachfolger ad acta gelegt?
Fazit: "Doomsdaylight" ist ein Schritt in die falsche Richtung. Nur was für unverbesserliche Alles-Sammler.