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Erst ein Jahr ist es her, dass CELESTE ihr letztes düsteres Werk „Misanthrope(s)" abgeliefert haben. Und eins sei jetzt schon vorweg gesagt, es wird düster bleiben. Wenn alte Spielarten funktionieren, sollte man diese beibehalten. Im Fall der Franzosen wird im Titel weiterhin mit den Klammern gespielt, wie „Morte(s) Nee(s)" beweist.
Auch am Sound haben CELESTE nicht unbedingt viel verändert, ihn eher noch um einige leichte Spielereien erweitert. Wieder einmal wird keine einfache Kost geboten: ein unglaublicher Batzen Postcore, gepaart mit garstigem Blackmetal und aufgepeppt mit kleinen Hardcore- und Doomelementen. Das mag am Anfang sehr überfordernd klingen, aber nach kurzem Reinhören fällt einem auf, dass diese Mischungen vor brachialer Aggressivität nur so strotzen. CELESTE strahlen eine musikalische Kälte und Aggression aus, wie man es sonst nur von norwegischen Bands gewohnt ist, und vermischen das dann noch mit dem Wahnsinn einiger französischer Bands. Neben dem gekonnten Spagat zwischen all den Musikstilen, brillieren die Franzosen mit einer unglaublich melancholischen Gesangsleistung. Ergänzt wird diese musikalische Keule mit einer unglaublich fetten Produktion.
Mein Fazit zu dieser Scheibe ist durchaus positiv. CELESTE verbinden verschiedene Klangwelten zu einem musikalischen Gesamtkunstwerk. Langsam aufbauende Gitarrenwände treffen auf ausufernde Schreie und erdrückende melancholische Stimmungsschwankungen. Dieses Album ergreift einen und verfolgt einen selbst noch, nachdem man schon längst ein anderes Album hören möchte. Man möchte fast meinen, dieses Werk ist ein vertonter Alptraum. Auf Dauer kann man sich solch ausuferndes, musikalisches Treiben irgendwie nicht zu Gemüte führen, aber wer einmal einen vertonten Alptraum erleben möchte, sollte bei „Morte(s) Nee(s)" definitiv zugreifen.
Stil (Spielzeit): Post/NoiseBlackmetal (41:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Cargo Rec (21.05.10)
Bewertung: 7,5/10
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF