Stil (Spielzeit): Heavy/Melodic Death/Black Metal (41:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Herbst 2010)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.myspace.com/grimblade666
Denis Pfeffer war einmal bei MISERY SPEAKS, gründete dann Ende letzten Jahres das Projekt GRIMBLADE mit Thomas Bernsee, und dann ging's zack-zack. Eine kleine Demo-CD, kurze Zeit später eine EP und ein knappes Jahr später schon das erste Album. Hier merkt man, dass keine Neulinge am Werk sind und engagiert zur Sache gehen.
Wie ein Märchen geht's los. Der Onkel erzählt, mystische Synthie-Klänge klackern, flöten und streichen durch die Ohrhärchen. Diese werden von der „Queen Of Darkness" aber sofort vollends durchgepustet.
Starke Riffs könnten zunächst noch in Power Metal führen, werden dann aber düster und verfeinert mit Growls, die im ersten Moment etwas künstlich verändert klingen – im Gegensatz zu der klaren Frauenstimme. Obwohl das Künstlichste an diesem Album der trommelnde Computer ist. Das Tackern auf den Punkt genau erkennt man zwar sehr gut, allerdings ist es kaum störend, wenngleich ein echter Drummer vielleicht mehr kreativen Schwung in die Hütte bringen würde.
Die Schwingungen bringen mich in den ersten Stücken noch nicht zum Schwanken. Der Titeltrack als Nummer vier lässt mich aufhorchen. Als einziger Song über sieben Minuten lang, ein ausführliches hübsches Gitarrenintro und sehr nordisches Geknüppel, welches auch CATAMENIA einst hergestellt haben. Das Geschrei hat hier auch eine andere Färbung, die sehr gut passt. Jedoch überraschen die männlichen, klaren Choräle – und leider nicht sehr positiv. Auch wenn die Töne getroffen werden, ist das betonte Timbre klassischen Gesangs nicht besonders erfrischend.
In „Never Ending Extermination" kommt das Jodeln komischerweise etwas besser an, das auch den Faktor der Gewöhnung durchlaufen muss und einen ähnlichen Effekt wie bei ANDRAS hat. Ab dem zweiten Drittel treten die Clean-Passagen in fast jedem Song auf und gehören damit irgendwie dazu – auch wenn ich persönlich nicht so richtig davon überzeugt bin.
An den Instrumenten macht man der Truppe nichts vor. Meist netter Melo-Death mit nordischen Einflüssen, manchmal schwarz angehaucht, auch das Keyboard bekommt seine Einsätze – doch leider fräsen sich nur wenige Melodien in die Hirnhöhle. Handwerklich und songtechnisch ist eigentlich alles okay, aber der Kick zu kleinen Hits oder einer Nach-Pfeif-Wirkung fehlt hier noch.
Manuel
"Größtenteils harmlos."