Satanic Syndrome – Ein Traum In Rot

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Stil (Spielzeit): Melodic Dark/Black Metal (47:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (07.10.10)
Bewertung: 4/10

Links: http://www.satanicsyndrome.de
http://www.myspace.com/satanicsyndrome

Noch nicht allzu lange sind SATANIC SYNDROME im Geschäft. Die junge süddeutsche Band hat sich nach ihrem letzten Demo-Output dazu entschlossen, professionelle Hände an das Produktdesign zu lassen – sowohl klanglich als auch visuell. Das Ergebnis ist hiermit das Debütscheibchen namens „Ein Traum In Rot".

Ein unheimlicher, kurzer Einstieg in die „Lebensangst" führt in düsteres Stakkato-Hackbrett, das von fiesem Kreischen begleitet wird. „Ich hab keine Angst zu sterben" – bei deutscher Sprache ist man doch schneller geneigt mitzusingen, je nachdem, was die Stimmbänder hergeben.
Was zunächst noch apokalyptische Melancholie ausstrahlt, wird schon nach zwei bis drei Stücken zur Langweile, gegen die nach dem dänischen Philosophen Sören Kierkegaard nur Aktivität hilft. Dies stimmt an dieser Stelle nur bedingt, denn dass die Mannschaft um Frontsau Danny nichts tut, ist nicht richtig. Problematischer ist eher, dass sich nicht viel tut.
Nicht nur nach dem ersten Durchgang der Platte muss ich ungefähr in der Mitte auf den Player schauen, um herauszukriegen, wie lange sie schon läuft und wie lange es noch dauert. Letzteres soll nicht so schlimm klingen, als dass man dringend den Ausschalter suchen muss, aber da Spannungsmomente in den neun Songs kaum zu finden sind, verliert man etwas den Überblick. Im kaum variierten Midtempo knattern die Jungs Stück für Stück durch den Weltschmerz, ohne eine scharfe Kurve einzubauen.

„Der Schatten der Vergeltung" endet im einsamen Klavierspiel, die „Winterdepressionen" eröffnen mit einem klassischen Hard-Rock-Einstieg. Und doch landet man jeweils vorher oder nachher in dem gleichen gemütlichen Trott. Zu Beginn von „Im Mond Der Nacht" muss ich beim ersten Mal verzweifelt auflachen. Ein mystischer Anfang verspricht Neues, doch die getragene, geheimnisvolle Schwärze rutscht nach kurzer Zeit wieder in das übliche Schema ab, was mir ein schmerzliches Lächeln ins Gesicht treibt.

Ein bisschen schade finde ich es schon. Eine junge Band, die rein technisch durchaus Potential hat, im düsteren Metall-Sektor unterzukommen, gibt sich Mühe und bringt ein gut produziertes Album an den Start. Doch die Songs lassen ziemlich schnell die Neugier im Keller verschwinden, da auch die schwermütigen Melodien einen nicht wirklich mitreißen. Bedauerlich.
Manuel

"Größtenteils harmlos."