Hyperion DB 369 – Divine Infernal – The True Face Of God

Hyperion_DB_369_Divine_Infernal

Stil (Spielzeit): Black Metal (37:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Winter 2011)
Bewertung: 5/10

Link: http://www.myspace.com/hyperiondeathbionics


Die Geschichte dieser Truppe ist nicht ganz einfach – und sie haben auch nicht viel mit der Deutschen Bahn zu tun. Die Abkürzung steht für „Deathbionics“, was vor einigen Jahren der ausführliche Bandnamen-Zusatz war – ohne die Zahl allerdings. Davor hießen sie wiederum HYPERION MSSM und das Line-Up änderte sich auch des Öfteren. Wie dem auch sei, auf der Suche nach namentlicher und personeller Identität schleudert das aktuelle Quartett uns nach diversen Demos ihren dritten Output entgegen.

Zu Hilfe, die Aliens kommen! Zu Beginn wabern schauerliche Klänge aus den Boxen, die ähnlich wie bei ANGST SKVADRON von anderen Planeten stammen könnten. Doch der Opener „Blutnacht“ kommt zumindest sprachlich eher aus der Nähe. Musikalisch jedoch könnte das Ganze auch aus nördlicheren Gefilden stammen.
Schneidige Gitarren und zu dumpfes Getrommel werden mit schönem Kreischen zu böser Mucke, die leider schon recht schnell unter ihrer Aufnahmequalität leidet, auch wenn vermutlich kein druckvoll moderner Sound angestrebt sein soll. Trotzdem ist ebenso schnell erkennbar, dass das Material nicht zu simpel gestrickt ist. Häufig verändern sich Rhythmus und Tempo, so dass der Hass mit Chor-Unterlegung und Doublebass-Salven seine Abwechslung bekommt. Dabei bleibt die Durchschnittsgeschwindigkeit allerdings oft unter der Schallgrenze.

Der Song „Trust Darkness“ wirbt teils mit akustischem Einschlag und dem arg düsteren Krächzen, wirft einen dunklen Mantel über den Hörer und verschwindet mit einfachen Melodien im Wald. Ein obligatorisches Zwischenspiel und auch mal tierische Laute bringen nur wenig Schwung mit, der von dem langen Titeltrack auch nicht immer aufkommt.
Den Österreichern kann man natürlich bei Aufnahme in Eigenregie nicht den Qualitätsmangel vorwerfen, auch wenn hier bezüglich instrumentaler Differenzierung und den dumpfen Drums noch einiges verbesserungswürdig ist. Rockige Riffs kombiniert mit tiefschwarzen Blasts bringen leider selten die kurzweilige Unterhaltung mit, so dass HYPERION DB 369 nicht wirklich aus dem verkohlten Sumpf der Düsterheimer herausstechen. Da hilft auch nicht ein professionell gut gestaltetes Booklet.

Manuel

"Größtenteils harmlos."