Curse - Void Above, Abyss Below

curse

Stil (Spielzeit): Black Metal (36:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Schwarzdorn / Soulfood (25.3.2011)
Bewertung: 7,5/10
Link: MySpace

Lieber Hip Hop-Fan, der du dich auf diese Seite verirrt hast: Bei CURSE handelt es sich nicht um den Rapper aus Minden, sondern um zwei Kerle aus Norwegen, die ziemlich rohen, rock n’ rolligen und geilen Black Metal spielen. In sofern wäre es wünschenswert, dass Silbermond ihre nächste Kollaboration mit diesen Herren eingehen und nicht noch einmal mit dem Rapper aus Minden – aber das wird wohl reines Wunschdenken bleiben.
Wenden wir uns also lieber der Wirklichkeit zu, zumal sie im Falle von CURSEs „Void Above, Abyss Below“ angenehm pechschwarz ist. Der Opener „Desecrating the Divine Trinity“ bollert rau, ungeschminkt (ha, ha) und wie eine höllisch böse Version von Motörhead drauflos. Auch der folgende Titeltrack zeigt mit Midtempo-Beat und einfachem, aber effektivem Riffing eher in die Vergangenheit als in die Zukunft. CURSE wandern definitv auf den Pfaden der Wegbereiter des Black Metal Venom und Konsorten. Track drei, „The Mad Shepherd“, hätte auch auf ner ollen Sodom-Platte gut ausgesehen und überhaupt versteckt sich das ein oder andere Thrash-Riff auf dem Album. Zu diesem Geist passt auch die Produktion, die zwar rau und ungehobelt, aber nicht verstaubt klingt.

Die Hälfte des Songmaterials auf „Void Above, Abyss Below“ sei improvisiert, klärt der Beipackzettel auf. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass sich zum Ende hin mit „Painting the Devil on the Wall“ ein Kleinod anderer Art verbirgt: Ein entspannter Midtempo-Song, der mit seinen Gänsehaut-Melodien mein persönliches Album-Highlight darstellt, davon hätte es für meinen Geschmack mehr geben können. In eine ähnliche Kerbe haut „Hour of the Skull“: Magische Melodien voll finsterer Emotionen erinnern mich daran, was ich an Black Metal mag, einem Genre, an dem ja schließlich auch ziemlich viel scheiße sein kann.

A pro pos Scheiße: Dass CURSE von 2001 bis 2006 beim Label No Colours unter Vertrag waren, das vor allem für sendungs- und rassenbewusste Spacken wie Graveland bekannt ist, ist der einzige, wenn auch große Wermutstropfen. Das hinterlässt einen bräunlichen Fleck auf der ansonsten reinschwarzen Weste von CURSE, auch wenn sie sich in den Texten nur in genretypischer, unpolitischer Schwarzmalerei bewegen.
Helge

Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog

Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis