Myhrding – s/t (EP)

Link: http://www.myspace.com/myhrding


Heute gibt es Black Metal aus Schweden. Es sind fünf Leute, die seit einigen Jahren zusammen musizieren und der Dunkelheit frönen. Sie haben vor drei Jahren eine kleine Demo-CD aus dem Boden gestampft und diese nun mit Label-Unterstützung nochmals veröffentlicht. Der einzige halbwegs bekannte Typ ist der Sänger Herr Nyhlen, der zuvor für die Band BLODSRIT, die schon deutlich länger im gleichen Genre tätig ist, hinter dem Mikro stand.

Dass von den fünf Songs nur einer die drei Minuten übersteigt und der letzte eine Coverversion ist, scheint bei der ersten Begegnung merkwürdig. Leider bewahrheitet es sich, dass die Gesamtqualität in mancher Hinsicht zu wünschen übrig lässt, was allerdings nur bedingt an der Länge der Lieder liegt.
Erdig und ruppig ist die Klanggestaltung, doch nette Harmonien, die nicht jedes Nackenhaar aufstellen, bringen die Boshaftigkeit ins Gleichgewicht zu den Erzählungen nordischer Mythologie. Immer wieder schleicht sich der Gedanke einer Wolldecke ein, da der rohe Gesamtsound leicht dumpf klingt, was mit größerem Budget wahrscheinlich verbessert werden könnte.
Nach der Hälfte der wenigen Stücke kommt die Monotonie vorbei und bleibt neben dem Hörer sitzen. Wenn die Atmosphäre stimmt, kann düstere Monotonie sehr stimmungsvoll sein. Hier jedoch bringen dauerhaftes Midtempo und „nur“ nette Melodien keine Dauerfreude mit sich. Bei bewusstem Hinhören tauchen zwar neben klassischem Stakkato und kurzem Powertrommeln kleine Variationen auf, die leider in den sehr kurzen Songs von unter zwei Minuten neben dem Ohr über die Schulter ungehört herunterrutschen.
Die Coverversion von DIMMU BORGIRs „Alt Lys Er Svunnet Hen“ des Klassiker-Albums „Stormblast“ ist auch nicht so richtig überzeugend. Es liegt nicht unbedingt an der anderen Tonart, aber die etwas laienhafte Umsetzung ohne großes Feeling lockt kaum den Köhler hinter seinem Ofen hervor. Alles in allem produzieren MYHRDING mit ihrer kurzen Scheibe netten Black Metal, an dessen Sound man noch feilen könnte, der aber auch wenig bietet, was man hervorheben könnte.