Stil (Spielzeit): Old School Black Metal (33:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Pale Dominion/Eternity Rec. (18.01.11)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/totalhate666
Vor drei Jahren präsentierten sich die Franken von TOTAL HATE mit ihrem Debüt-Album, auch wenn sie schon einige Jahre lang im Untergrund fleißig die Bühnen in Flammen versetzt haben. Seitdem hat sich nicht viel verändert und der Bandname weist den geneigten Hörer schon darauf hin, was er erwarten kann.
Jedenfalls wird kein Weichspülmittel verwendet. Das Sägeblatt beginnt langsam sich in die Schädeldecke zu fräsen, mystisches Gespräch verlängert den Gang in den dunklen Wald der ungemütlichen Kreaturen. Wenn dann Adrastros richtig loskeift, verzieht sich selbst das fieseste Untier in seine Höhle zurück. „Slight, Wrechted And Doomed To Die" setzt als Eröffnung stark auf die Monotonie kreischender Riffs, die in kleinen Variationen wenig Platz für schöne Harmonie lassen – denn das braucht man hier nicht!
Hass – ob es die brutal sägenden Gitarren sind, heftige Blastbeats oder die gemeinen Vocals, der Name ist Programm. In einer klaren Hommage an die frühen Neunziger in Norwegen knattern die Süddeutschen durch ihren Garagensound, der aber nichts zu tun hat mit der Bewegung suizidaler Depressions-Zelebrierer. Klare Song-Strukturen, in die Welt gefeuerte Abscheu mit Hilfe rohester Musik, das ist die umgesetzte Ansage der Truppe.
Mit einem ansprechenden Schrei beginnt in „Your Light's Extinguished" die Raserei. Und diese hört auch nicht so schnell auf. Die Kessel werden fleißig durchgerührt und sympathisch-böses Geschrei unterhält jeden Schwarzseher. Dagegen wird in „Of Death's Harvest" teilweise auf die Bremse getreten, bis man meint, punkige Einflüsse zu vernehmen. Da kommen dann neuere DARKTHRONE ins Ohr, wobei man jeglichen Klargesang weglassen muss. Und auch wenn THE UGLY schon einen Song namens „Black Metal Punks" hatten, ist deren Sound doch wesentlich druckvoller und moderner. Auf diese Weise kommt allerdings ein Groove dazu, der mancher Hasstirade fehlt, wenn das Hauptaugenmerk auf der Geschwindigkeit liegt.
Ansprüche auf den nordischen Thron erheben die Jungs von TOTAL HATE vielleicht noch nicht, wobei sie im Traditions-Sektor nicht weit davon entfernt sind, würde ich sagen. Schnörkellos wird im erbarmungslos rüden Klanggewand jede Sekunde eine Feindseligkeit ausgedrückt, die man nicht überall findet. Einzig die Bassdrum kommt des Öfteren sehr verschwommen daher, was bei den schönen Blast-Attacken ein bisschen matschigen Hintergrund erzeugt. Da es hier aber eh nicht um Hochglanz-Aalglatt-Produktionen geht, ist dieser Punkt nicht ganz so gewichtig. Wer also keine Keyboards mag und sonst auch niemanden mag, der könnte vielleicht „Necare Humanum Est" mögen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."