Utopian. Hope. Dystopian. Nihilism - Pact With Solitude

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Stil (Spielzeit): Black Metal / Progressive (58:28)
Label (VÖ): Unsigned (2.5.2011)
Bewertung: 5/10

Link: MySpace


Warum will denn keiner mit Élviro Rodrigues Musik machen? Er hat doch gute Ideen! So muss UTOPIAN.HOPE.DYSTOPIAN.NIHILISM ein Soloprojekt bleiben. Schade, denn viele Probleme liegen bestimmt darin begründet, dass der Portugiese Einzelkämpfer ist. Niemand, der ihm sagt, dass weniger manchmal mehr ist. Niemand, der ihm sagt, dass seine progressiven Ideen zwar ganz cool sind, aber leider nicht 100prozentig funktionieren. Niemand, der ihm auf die Finger klopft, wenn er beim Mix den Sound versaut.

Grundsätzlich sind Projekt und Scheibe grundsympathisch: Rodrigues hat wirklich alles selbst gemacht, und die knuffigen Bären im Artwork gehen genauso ans Herz wie der Satz „Thanks for borrowing me your acoustic guitar, Fonseca!“ Nur: Wo will er musikalisch hin? Viel Black Metal ist wohl drin (verzerrte Kreischvocals und gelegentlich beschwörendes Murmeln), ein bisschen Industrial, verträumte Akustikgitarren und im ersten von vier Songs (natürlich alle mit extremer Überlänge) ein sich seltsam fehl am Platz anhörendes Metalcore-Riff. Das klingt alles nicht schlecht, aber leider ziemlich ziellos, verkopft, verworren und zu zerrissen, um so emotional zu sein, wie es gemeint ist.

Und leider krankt das ganze Album an einem furchtbaren Sound. Gitarren, Drums und Gesang klingen völlig verwaschen, dumpf und zahnlos, die Akustische hat weder Mitten noch Bässe abgekriegt, dafür ist sie im Mix viel zu laut. Also, für die Zukunft: Ein paar Mitstreiter suchen, die dabei helfen, die Ideen zu ordnen. Geld in eine vernünftige Aufnahme investieren. Zweites Album rausbringen. Das könnte dann nämlich ziemlich cool werden...

Helge

Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog

Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis