Ctulu – Sarkomand

Ctulu_Sarkomand

Stil (Spielzeit): Black Metal (44:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Godeater Rec./TWS (29.04.11)
Bewertung: 6/10

Links: http://www.myspace.com/ctuluband
http://www.ctulu.de

Vor drei Jahren rumpelten die norddeutschen „Freigeister" von CTULU mit ihrem Debüt um die Ecke. Die Themen ranken sich immer noch um Lovecrafts düstere Welten, die Lyrics sind immer noch deutsch und der Sound enthält keinerlei Keyboard-Kitsch.

Ganz so räudig wie beim ersten Output klingt es nicht mehr. Der Fokus des Klangbilds liegt trotzdem auf skandinavischem Traditionsgeboller, so dass keine Zweifel über eine Anbiederung mit der Popularität aufkommen können.
Im anfänglichen Tiefenrausch gibt es als Einstand alles, was man braucht. Heftige Blasts, giftiges Kreischen, stichsägenartiges Gitarrenschreddern und dazu gesellt sich ein schmissiger Gruppenschrei-Chorus. Ein ebensolcher wird im folgenden Titeltrack als Mini-Männer-Chor mit atmosphärischer Tiefe eingebaut.
Wie im „Traumturm" schöne Melodien eingefädelt werden, erinnert mich das etwas an die schwedischen Schwarzwurzeln von MÖRKER. Ähnlich wie die Skandinavier knattern die deutschen Nordlichter musikalisch rüde durch eine ungemütliche Traumwelt, flechten allerdings nur phasenweise ansehnliche Harmonien ein. Und dies ist ein kleines Manko bei den meist relativ langen Songs. Es werden zwar in verschiedener Hinsicht Abwechslung und tranceartige Wiederholungen einzelner Verse dargeboten. Doch das eine erzeugt nicht überall Spannung und das andere lässt den Geist nicht vollends in die Nacht entschwinden.
„IA, IA, Azathoth" – ein brutaler Schlachtruf am Ende von „Blindes Chaos", der so martialisch wie der Sound bei MATHYR herüberkommt. Gut dass zum Abschluss die „Mondsucht" mit einem Klavier eingleitet wird. Als Novum erklingen hier einmalig clean gesungene Zeilen, die jedoch nur ein kleines Schmankerl zum Abschluss bieten.
Soundtechnisch empfinden meine Lauscher eine kleine Steigerung zu der letzten Scheibe. Atmosphärisch okay und an manchen Stellen ein bisschen spannungsarm, erbauen die Norddeutschen eine dunkle musische Traumwelt, von der mit Lyrics erzählt wird, welche die Beschreibung „lyrisch" verdienen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."