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Das ist also die letzte Veröffentlichung von XASTHUR. Wenn ich mir „Portal of Sorrow“ so anhöre, stimmt mich das nicht sonderlich traurig. Denn was Malefic, der Mann hinter dem Soloprojekt, hier mal wieder im Alleingang fabriziert hat, hat zu viele Defizite, um mich zu berühren.
Sicher: Der Ami ist wohl eine der interessanteren Gestalten im Black Metal, einer von denen, die sich als unnahbare, einzelgängerische Eigenbrötler inszenieren und dabei die Grenzen des Genres verschieben. Denn herkömmlicher Black Metal passt nicht zur Vision von XASTHUR.
So schichtet Malefic lieber dissonante Klavierakkorde, völlig entrücktes, unmenschliches Kreischen, Synthieklänge und sehr in den Hintergrund gemischte Rauschegitarren übereinander und garniert sie mit gelegentlichem ahaha-Gesang der Folksängerin Marissa Nadler. Der scheiß Sound ist natürlich Absicht und mit akribischem Aufwand hergestellt. Songstrukturen sind was für Idioten, bei Xasthur regiert das Bauchgefühl.
Dabei hat „Portal of Sorrow“ durchaus seine Momente, hier mal ein gutes Riff oder eine gelungene Melodie, dort mal ein Funktionieren der beabsichtigten Grusel-Atmo. Nur: Das sind einfach zu wenige, als dass das Album funktioniert. Und das größte Manko: Erstmals hat Malefic auch das Schlagzeug selbst eingespielt. Und das war eine schlechte Idee, denn sein Rumpelpumpel-Gerühre, zwar im Gesamtsound auch recht leise, nimmt den guten Momenten direkt wieder was weg. So bleibt XASTHURs Abschiedswerk wohl wieder ausschließlich was für Jünger der Extreme und Sammler von Obskuritäten. Aber auch das hat wahrscheinlich Methode.
Stil (Spielzeit): Black Metal / Ambient (66:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Viva Hate Records / Cargo (24.06.2011)
Bewertung: 4/10
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis