
Stil (Spielzeit): Black Metal / Ambient (66:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Viva Hate Records / Cargo (24.06.2011)
Bewertung: 4/10
Das ist also die letzte Veröffentlichung von XASTHUR. Wenn ich mir „Portal of Sorrow“ so anhöre, stimmt mich das nicht sonderlich traurig. Denn was Malefic, der Mann hinter dem Soloprojekt, hier mal wieder im Alleingang fabriziert hat, hat zu viele Defizite, um mich zu berühren.
Sicher: Der Ami ist wohl eine der interessanteren Gestalten im Black Metal, einer von denen, die sich als unnahbare, einzelgängerische Eigenbrötler inszenieren und dabei die Grenzen des Genres verschieben. Denn herkömmlicher Black Metal passt nicht zur Vision von XASTHUR.
So schichtet Malefic lieber dissonante Klavierakkorde, völlig entrücktes, unmenschliches Kreischen, Synthieklänge und sehr in den Hintergrund gemischte Rauschegitarren übereinander und garniert sie mit gelegentlichem ahaha-Gesang der Folksängerin Marissa Nadler. Der scheiß Sound ist natürlich Absicht und mit akribischem Aufwand hergestellt. Songstrukturen sind was für Idioten, bei Xasthur regiert das Bauchgefühl.
Dabei hat „Portal of Sorrow“ durchaus seine Momente, hier mal ein gutes Riff oder eine gelungene Melodie, dort mal ein Funktionieren der beabsichtigten Grusel-Atmo. Nur: Das sind einfach zu wenige, als dass das Album funktioniert. Und das größte Manko: Erstmals hat Malefic auch das Schlagzeug selbst eingespielt. Und das war eine schlechte Idee, denn sein Rumpelpumpel-Gerühre, zwar im Gesamtsound auch recht leise, nimmt den guten Momenten direkt wieder was weg. So bleibt XASTHURs Abschiedswerk wohl wieder ausschließlich was für Jünger der Extreme und Sammler von Obskuritäten. Aber auch das hat wahrscheinlich Methode.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...