Stil (Spielzeit): Symphonic Black Metal (49:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Epictural Prod./TWS Music (26.08.11)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.myspace.com/blackmetalmalevolentia
Aus Frankreich kommt nicht nur Käse, sondern auch Black Metal. Das wissen wir spätestens seit der Band mit dem Krankheitsnamen. MALEVOLENTIA sind noch nicht ganz so lange aktiv und legen dementsprechend erst ihre zweite Scheibe vor. Obwohl sie mit einem Label im Hintergrund ankommen, ist das Promoscheibchen gebrannt und handbeschriftet und das Booklet besteht aus zwei sauber ausgeschnittenen Blättern – vorne und hinten.
Wie dem auch sei, vielleicht ist das echter Underground.
Nach dem üblichen Chor-Streicher-Intro legt der Fünfer los mit seiner Raserei. Ein bisschen melodisch-symphonisch und doch klar erkennbare Stakkato-Riffs, die mit französischer Sprache einen exotischen Touch bekommen, obwohl das deutlich verständlicher sein sollte als Finnisch.
Bei dem harmonischen Geprügel ohne Orgel-Überschuss kommen mir manchmal alte DIMMU BORGIR in den Sinn, auch wenn Frontfrau Spleen ab und zu deutlich derber kreischt als Shagrath. Das würde dann wieder eher zu Ihsahn passen, denn angeblich spielen die Jungs irgendwas zwischen alten EMPEROR und SEPTIC FLESH. Zur näheren Orientierung hilft das auf jeden Fall.
„Dies Irae" in der Mitte ist weniger kraftvoll wie in Mozarts „Requiem", sondern eher das klassisch-düstere Zwischenspielchen zum Pause machen. Natürlich dient das nur dazu, um in „Dagon" wieder monumental zuzuschlagen. Treffender ist eigentlich auch Filmmusik statt Klassik, auch wenn man diese Opulenz in beidem antreffen kann.
Einerseits muss ich zugeben, dass Songs wie „Nyarlathotep" nicht nur einen merkwürdigen Namen tragen, sondern auch durchaus spannend sind. Andererseits habe ich beim Durchhören immer wieder das Gefühl, dass nichts aufregend Neues durch die Lauscher kriecht. Das höllische Blasten mit richtig fiesen Vocals geht neben dem bombastischen Brimborium nicht unter, wie das bei manch moderner Truppe der Fall ist. Daher ist die zweite Scheibe der Franzosen gut hörbar, allerdings ohne dass man den Rotwein verschüttet.
Manuel
"Größtenteils harmlos."