Thyrgrim – Monument

Thyrgrim Monument

Stil (Spielzeit): Black Metal (45:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Nocturnal Empire (01.04.11)
Bewertung: 5,5/10

http://www.myspace.com/thyrgrim

Seit sieben Jahren in den dunklen Wäldern Nordrhein-Westfalens unterwegs, entfleucht diesen das dritte Album der beiden Schwarzmetaller von THYRGRIM. Nach einer kleinen Pause vom Weltgeschehen teilen sie uns ihren vertonten Menschenhass mit.
Die Abwendung von einer paganistischen Schlagseite geschieht aufgrund einer plötzlichen Popularität dieses Themas – laut Aussage meines Infozettels. Wenn dies der ausschlaggebende Grund sein sollte, halte ich das nicht gerade für charakterstark, denn nur weil neuerdings alle etwas toll finden, darf man selbst es doch auch noch befürworten. Wie dem auch sei – nun zur Mucke.

Es regnet. Und es herrscht Krieg. Langsam ziehen die Fanfaren ein – die im Einmarschtempo von Kain kommen, der den Sechssaiter bedient. Denn Sturmgeist an den Drums darf erst richtig reinhauen, wenn der „Sturmgesang" losgeht. So kriegerisch beschrieben hört es sich auch an. Hasserfülltes Kreischen, Trommelfeuer perforiert das Trommelfell und leicht anklagend rasen die Düsterheimer über das Schlachtfeld.
Insgesamt wird von einer klaren Zweiteilung der Platte gesprochen – der Kampf und das Sterben. Auch wenn die Songs sich einerseits thematisch immer abwechseln, so tun sie das musikalisch nicht immer unbedingt, was man in der natürlichen Verbundenheit von Kampf und Sterben sehen kann.
„Des Lebens Zerfall" enthält schön getragene, sich wiederholende Leads, kann jedoch wie die meisten Stücke poetisch mit zum Beispiel FJOERGYN längst nicht mithalten – auch wenn diese musiktechnisch eine etwas andere Richtung einschlagen. Doch wirken nicht nur die Lyrics stellenweise eintönig, sondern auch der Gesang variiert auf die Gesamtspielzeit gesehen recht wenig.

Der schwungvolle Groove der „Endzeit" trainiert die Nackenmuskeln und die „Zeit des Abschieds" hat Überlänge. Ein schwermütiger Gang mit akustischem Zwischenspiel weist auf das Ende hin. „Bevor ich gehe" bringt stellenweise einen stark depressiven Charakter mit hinein, lässt sich aber doch wieder von der Aggressivität in die alte Spur verleiten.
Harmonisch nicht so fies wie ENDSTILLE und songtechnisch nicht ganz so spannend wie DER WEG EINER FREIHEIT bieten THYRGRIM ein ordentliches Scheibchen deutschen Black Metals an, das noch ein paar Ideen mehr gebrauch hätte, um ein hässliches Dauergrinsen erzeugen zu können.
Manuel

"Größtenteils harmlos."