Stellar Master Elite - Stellar Master Elite

StellarMasterElite st

Stil (Spielzeit): Doom / Black Metal (40:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (Juli 2011)
Bewertung: 7,5/10

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Für solche, denen Doom zu langsam, Black Metal aber zu schnell ist, gibt’s jetzt STELLAR MASTER ELITE: Die rühren nämlich beides zusammen. Und finden dabei nicht einfach nur den gemeinsamen Nenner, sondern einen eigenständigen Weg, düstere und harte Musik zu machen.

Dabei ist der Opener „The Circle“ noch relativ herkömmlicher Black Metal, der allerdings schon mehr Tempo- und Rhythmuswechsel aufweist als die gesamte Dark Funeral-Diskographie und mit kalten Sprachsamples, kleinen Elektro-Akzenten und frostigen Melodien zu packen versteht.

Trotzdem ist der erste Song nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was kommt: „Vortex void“. Ein gut zehnminütiger Hammer, pechschwarz und doomig, mit fies rausgerotztem Gesang, der sich ebenfalls in der Schnittmenge aus tiefen Growls und manischem Kreischen einpendelt. Hier zeigt sich, dass ein bisschen Mut zum Blick über den Tellerrand gut tut: Stellenweise wankt die Stimmung des Songs am Abgrund düsterer Soundtracks – auch hier unterstützen Samples die eisig-stellare Kälte -, dann steigert er sich (maximal) zum Midtempo und kippt zum Schluss in Richtung recht klassischen Doom. Wenn nur dieses verwirrende, rhythmische Händeklatschen nicht wäre...

Beim nächsten Stück können STELLAR MASTER ELITE das Niveau noch halten. „Elyon“ beginnt mit einem langen, verstörenden Intro, das jedem Outer Space-Horrorfilm gut stehen würde, und knallt einem dann ein absolut geiles Doom-Riff um die Ohren, garniert mit grollendem Gesang und Feedback-Pfeifen. Auch beim dritten Song braucht das zweiköpfige Projekt aus Trier knapp neun Minuten, um seinen Teppich aus Kälte und Düsternis auszurollen, der klingt wie Doom und sich anfühlt wie Black Metal.

Dann flacht das Niveau ab, denn leider haben sich STELLAR MASTER ELITE dazu entschlossen, „Ain Soph“ mit irgendwie schrägem Frauengesang aufzupeppen. Das funktioniert nicht wirklich, die Stimme nervt, sucht, findet aber keine Melodie. Generell plätschert der Song ohne nennenswerte Vorkommnisse vor sich hin – das gibt leider Punktabzug.

Allerdings folgt zum Glück noch „Feed the serpent“, ein EBM-artiges Synthie-Intro, dann ein wieder recht klassisches, aber hochklassiges Stück Black/Death-Metal. „Prelude II“ kann wohl als Outro gelten und bringt das Album zu einem würdigen Abschluss.

Alles in allem ein geiles Album, weil es mit ein paar Tricks und dem Willen, nicht nur die ausgetretenen Pfade zu gehen, frisch und spannend bleibt und eine gewisse, eingeständige Atmosphäre konsequent durchgehalten wird. STELLAR MASTER ELTE sind nach eigener Aussage schon wieder im Studio und basteln am Nachfolger – ich freu mich drauf!

Helge

Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog

Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis