Ad-hoC – s/t

Ad hoc s-t

Stil (Spielzeit): Avantgarde Black Metal (50:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Blood/Soulfood (28.10.11)
Bewertung: 7/10

http://www.myspace.com/adhocmetal
http://adhoc-metal.com/daten/ad-hoc.html

Irgendwie erinnert die Schlichtheit des CD-Covers mich an etwas und nach etwas Recherche habe ich mich auch nicht getäuscht. AD-HOC sind keine Unbekannten im schwarzen Geschäft. Ehemals unter dem Namen MORTAL INTENTION sind die untergründigen Thüringer durchaus schon aufgefallen. Unter anderem Banner wurde zeitweise noch etwas mehr Todesblei dazugemischt, während nun als AD-HOC eine reine Schwarzwurst auf den Teller kommt.

Avantgardistisch streichen beunruhigende Bogen über Saiten hinweg, als ob die Neoklassizisten von LES FRAGMENTS DE LA NUIT hier beteiligt wären. Während letztere bei ihren Streichern bleiben würden, weben die Mitteldeutschen recht bald sägende Gitarren in das Sound-Netz. Noch schweben verschiedene düstere Klänge durcheinander, die Bassdrum rast im Hintergrund und beim ersten Mal bleibt es zunächst spannend, wie es weiter geht.
Sehr roh und puristisch werden die grauen bis dunkelschwarzen Klangfarben gemalt, während die Stakkato-Äxte immer wieder für erhabene Melodien sorgen. Diese erhalten ab und zu Begleitung von einer sonoren Klarstimme, die leider stellenweise etwas kraftlos im Alleingang zu wenig Anziehungskraft besitzt. Das Abbath-artige, ruppige oder auch fies-scharfe Kreischen entfaltet im Vergleich dazu sehr schön seine Wirkung, so dass mancher das Frösteln anfangen wird.

Als im dritten Track noch Bläser die mächtige Stimmung unterstreichen sollen, stolpert die CD mehrmals, was aber vermutlich an der simpel gebrannten Scheibe liegt, die mir ohne Schutzhülle zugeschickt wurde. Die Holpersteine kommen leider noch ein paar Mal vor, scheinen aber kein Kopierschutz-Makel zu sein.
Im Laufe von „Ad-hoC" gewinnen die melancholischen Gesangspassagen immer mehr an Wirkung, sowie gesprochene Abschnitte oder ein rein akustisches Stück zu Beginn des letzten Drittels.
Über die Platte verteilt erhalten die Jungs eindeutig die schwarz-metallische Attitüde, die allerdings aufgefrischt wird mit vielerlei Instrumentarien. Nicht ganz so brachial und kriegerisch wie bei BORNHOLM werden Streicher und Bläser eingesetzt, aber doch immer stimmig in das Klangkonzept eingefügt. Weniger bombastisch als puristisch ist der Grundsound, der gewürzt wird mit Thüringer Allerlei. Schwarze Seelen ohne Scheuklappen sollten hier die Ohren spitzen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."