Aldaaron – Suprême Silence

Aldaaron Supreme Silence

Stil (Spielzeit): Pagan Black Metal (42:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Skull/Soulfood (27.04.12)
Bewertung: 7/10

http://www.aldaaron.fr
http://www.myspace.com/aldaaron

Frankreich bietet schon seit vielen Jahren starke Bands im Bereich des Black Metals, die in ihrer eigenen Aggressivität sich sehr gut mit Norwegern messen lassen können. Bisher sind laut Info-Blättchen in den „dunklen Wäldern der französischen Alpen" drei Silberscheibchen entstanden, von denen die „äußerste Stille" das zweite Album nach der ersten Demo ist.

Der Wind verwirbelt die Haare, ein Barde sitzt klampfend unter dem Baum und in der weiten Ebene verlieren sich die Gedanken. Doch bevor der Kopf vollends entleert ist, wird er nach zwei Minuten doch ordentlich durchgerüttelt. Die Gitarren werden schneidend kalt, hyperschnelles Getrommel häckselt das Hirn weich und Keyboards wabern ab und zu im Hintergrund neblig durch die Atmosphäre. Atmosphärisch ist es auch, wenn ein Franzose im Wald sitzt und zu schrillen Stakkato-Tönen mystisch vor sich hin philosophiert.
Herrlich – wie die Stimmbänder in „La Légende Des Fils" bis zum Zerbersten gedehnt werden. Episch – wie sich in „Une Prière Au Vent De l'Est" die Monotonie des Eröffnungsriffs aufbaut zum gewachsenen Song. Rockig – wie „Játteindrai La Pureté" einsteigt, bevor es in Ausflüge kontrollierter Raserei entartet.
Synthetische Klänge sind ja durchaus gern gesehen, doch wenn von der Mystik der Natur erzählt wird und in dem Abschlusssong „Suprême Silence" solch klebrige Plastiktöne am Anfang stehen, stört es mich doch ein wenig. Manch anderer mag dies als stimmungsvoll interpretieren, mich erinnert es immer an meine alten Spielereien in den Kindertagen am kleinen Keyboard. Dafür wird gegen Ende des Zehn-Minüters ein irres Geschrei angestimmt, das nochmals jeden Lauscher auf das abschließende Hackbrett mit Harmonie einstimmt.

Gewisser Hall wird auf die Stimme gelegt, furztrockene Drums knattern (die stellenweise so schnell zerhackt werden, dass es wie ein Computer klingt) und epische Melodien zwischen Synthie und Axtschreddern bringen selbst im Mai einen Kälteschauer ins heimische Wohnzimmer. Stellenweise wirkt die zelebrierte Monotonie kontraproduktiv, doch im Ganzen kann man sehr gut die dunklen Wälder der französischen Alpen durchstreifen. Dabei begegnet einem in der Natürlichkeit des simplen Soundgewands eine Stille, die sich gerade wegen der abwechslungsreichen, aber nicht übertriebenen Raserei um die Ohrmuschel legt.
Manuel

"Größtenteils harmlos."