Stil (Spielzeit): Black Metal (39:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Heavy Metal Rock/TWS (15.03.12)
Bewertung: 6,5/10
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Ende der Neunziger rumort es in Brasilien. Während in anderen harten Metal-Stilen brasilianische Bands schon die Welt erobert haben, ist im Black Metal zwar eine Szene vorhanden, die aber nur punktuell nach Europa schwappt. MYSTERIIS bestehen somit schon seit einiger Zeit, mussten aber wegen Line-Up-Wechseln und Knatsch mit dem Label ihre Zusammenarbeit für einige Jahre unterbrechen. Dreizehn Jahre nach dem Debüt gibt es nun ihre zweite Scheibe zu hören.
Ein sanftes Streichkonzert baut die Spannung auf, Bläser stimmen ein, Trommeln rhythmisieren dazu. Die ersten Riffs haben alien-artige Schwingungen, die mich spontan an ANGST SKVADRON erinnern. Doch weitere Ambitionen im Bereich des Extraterrestrischen, wie er ausführlich von den Norwegern beackert wird, haben die Südamerikaner dann doch nicht.
Während rockige Gitarren ihre Kreise ziehen und Stakkato-Hackbraten mit Blastbeat-Soße verabreicht wird, streichen auch manchmal wieder im Hintergrund die Violinen vorbei, um Stimmung zu machen.
Unter anderem gibt es gesangliche Unterstützung von Thomas Backelin von LORD BELIAL, doch das schwarze Kreischen entwickelt auch ohne Zusatz seinen kalten Charme. Dabei wird aber nicht so viel Aggressivität versprüht, wie es zum Beispiel SATYRICON selbst auf ihren moderneren Platten hinkriegen.
Weit entfernt von schwarzem Metall der Marke LORD BELIAL sind die Brasilianer von MYSTERIIS nicht. Doch trotz des schön ruppigen Sounds fehlen die Spitzenwerte in der Herzschlagamplitude des Hörers. Ein solides düsteres Scheibchen ist den Jungs mit „Hellsurrection" gelungen, doch um auf irgendeinen Thron steigen zu dürfen, müssen sie noch eine Schippe Kohle nachlegen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."