Stil (Spielzeit): Black Metal (39:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Frozen Blood Industries/Darkland Rec. (2009)
Bewertung: 5,5/10
http://www.myspace.com/daemonolith666
Da behauptet doch der Seelenfresser tatsächlich, er sei in der eventuell einzigen zurzeit aktiven „True" Black Metal-Band in Schottland aktiv. Nun gut, ich muss gestehen, dass mir sonst auch keine Schwarzwurzel-Combo aus Schottland bekannt ist und was nun „true" ist und inwiefern das wichtig ist, sei dahingestellt – dem deutschen Mitglied der Truppe ist es dies jedenfalls.
Außerdem gibt es noch einen Griechen in der sonst schottischen Band und in den sieben Jahren des Bestehens wurde nach einer EP vor drei Jahren das Debüt produziert, was nun über die Nordsee zu uns geschippert ist. Die erste Auflage von dreihundert Scheibchen soll erst der Anfang sein von einer weiteren Veröffentlichung in größerer Anzahl.
Unheilvolle Töne und ein Dialog, wie er in einem Film vorkommen könnte. Wenn ich es richtig verstehe, geht es ein bisschen um die Theodizee-Frage, die hier aber nicht ausführlich behandelt werden soll, da es nur um ein Intro geht. Blecherner Old-School-Sound mit fiesen Vocals rast nun mit höllischen Blasts in die Lauscher hinein. Ein bisschen rauschend darf es bei solch böser Mucke durchaus sein, allerdings könnten die Gitarren schneidender wirken, weshalb im düsteren Gemisch manchmal schöne Leads untergehen.
In „Under The Dead Skies Of Alba" funktioniert dies wiederum gut, doch die Monotonie der repetierenden Riffs entfaltet nicht immer die kalte Atmosphäre, wie sie DARKTHRONE als natürliche Eiszapfen doch besser hinbekommen. Einige deutsche Songs zeigen, wie gut auch diese Sprache zu nordischer Frost-Musik passt. „Ein Traum Wird Wahr" ist abwechslungsreich und „Deleramenti" ist pure Raserei, wie sie auch GORGOROTH sehr schön zelebrieren.
Sehr gemächlich geht es zu in „Bloodstained Steel", das in über sieben Minuten stoisch die schottischen Highlands in kaltem Nieselregen zeigt. Hier gelingt für mich am besten der Aufbau musikalischer Frischhaltefolie im harmonischen Tiefkühlfach – und das, obwohl lange Passagen ohne Gesang auskommen... oder gerade deswegen? Im späteren Verlauf des Songs wird aber doch Gas gegeben, um den blutbespritzten Stahl angemessen durch das Trommelfell zu jagen.
Angeschwärzt wie TAAKE oder EMPEROR ohne Keyboards rumpeln die Insulaner durch die schottische Tristesse. Immer wieder rasseln eiskalte Blitze durch die Nacht und Raserei, leitende Melodien oder ruhige Schwermut vermitteln die dunkle Stimmung. Doch ein wenig mehr Spannung und Aggressivität würde diesem Kohlengebräu noch gut tun.
Manuel
"Größtenteils harmlos."