Saturnian - Dimensions

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Wenn es nach dem Promozettel geht, sind die erst seit 2011 bestehenden SATURNIAN das nächste, ganz große Ding am Metalhimmel. So episch, vertrackt, schwarz und majestätisch war noch keine andere Band, und immerhin hat das britische Sextett bereits auf dem Wacken Open Air gespielt und den Metal To The Masses-Wettbewerb des Bloodstock Festivals gewonnen. So weit, so gut. Aber kann die Truppe, bei der sich gleich vier Bandmitglieder für den Gesang verantwortlich zeigen, wirklich was reißen?

Nur bedingt. Denn irgendwo in der Mischung aus rasenden Blastbeats, Pianoklängen, gregorianischen Chören, Gekeife, cleanen Gesangspassagen, wilden Riffs, schaurigen Melodien und melodischen Gitarrentupfern kann man den Symphonic Black Metal von SATURNIAN tatsächlich nachvollziehen, wenn man sich Mühe gibt. Dazu bedarf es allerdings einiger Durchgänge, denn nach dem ersten Hören des kompletten Albums wird man förmlich von der musikalischen Breitseite der Briten erschlagen. Auch nach mehreren Hördurchläufen bleiben  höchstens einzelne Fetzen im Gedächtnis. Abwechslungsreich ist die Combo, das muss man ihr lassen. Allerdings ist die wilde Mixtur auch das größte Problem der Band, denn dem bombastischen und epischen, schwarzen Sound fehlen einfach die passenden Kompositionen, die den Hörer an der Hand nehmen und durch die Songs führen. "Dimensions" ist ohne Zweifel ein technisch hochklassiges, professionell eingespieltes und anspruchsvolles Werk, doch wirklich kleben bleibt bei den Songs leider nicht viel. Zudem bewegen sich die Briten sehr stark im Fahrwasser von DIMMU BORGIR, die ungleich eingängiger, atmosphärischer und fesselnder klingen.

Mit mehr Substanz im Songwriting, eingängigeren Refrains und etwas weniger "Wir packen jetzt einfach mal alles in einen Song, was geht" könnten SATURNIAN in Zukunft noch wachsen. Und immerhin handelt es sich abgesehen von einer EP bei "Dimensions" auch erst um das erste Album der Band, das für einen Erstling an sich recht beachtlich ausgefallen ist. Mehr als gehobener Durchschnitt und ein Lückenfüller für DIMMU BORGIR-Fans ist "Dimensions" aber trotzdem nicht.