Sick - Satanism. Sickness. Solitude.




Stil (Spielzeit): Industrial Black Metal (35:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Spikefarm Records/Soulfood (31.10.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.hellsicker.com
SICK kommen aus Weißrussland, geben sich Pseudonyme Pseudonyme (Voice Of God, Spiritus Sancti und Virgin Mary) und sehen gar nicht gut aus. Die Jungens könnten definitiv ein wenig Sonnenlicht gebrauchen. Immerhin passt das Aussehen hervorragend zum Bandnamen, während die Musik nicht vorrangig als krank, sondern sehr experimentell beschrieben werden kann.

SICK bewegen sich im Bereich zwischen Industrial und Black Metal. „Welcome“ startet mit sirenenartigen Gitarren und legt dann mit einem stumpfen Riff derbe los. „Hellios“ kommt schleppend daher, „The Way“ ebenfalls. Während bei „Hellios“ nach einem Gitarrenriff noch eine ruhige Passage folgt, gibt das Ende von „The Way“ mit Soundscpaes bereits einen ausführlichen Vorgeschmack auf die Industrial-Abstecher, die imemr deutlicher zum Vorschein treten. So beginnt „Hellsicker“ mit dunklen Riffs, dem argen Krächzen von Voice Of God und sogar Blastbeats, bevor die Drums komplett durch Dancebeats ersetzt werden. „Alone“ besteht aus bedrohlichen, hypnotischen Gitarren und gemäßigtem Gesang, der eher an eine Erzählung erinnert. Mit Soundeffekten und einer Weiterführung des predigenden Gesangs geht es im minimalistischen, doomigen „The Light Of The End“ weiter, das mit verstörenden Soundscpaes in die Electro-Keule „Emptiness“ übergeleitet wird. Hier findet man kratzige Beats, Soundeffekte, dunkle Keyboards und Endzeit-Stimmung – komplett ohne „natürliche“ Instrumente. Nach dieser Umwandlung von Black Metal zu Electro, werden im monotonen PORTISHEAD-Cover „Wandering Star“ (inklusive eines Sängers, der schon fast klar singt) und im ruhigen „Hologram“ wieder elektrische Gitarren ausgepackt und Industrial zelebriert.

Der Sound von „Satanism. Sickness. Solitude.“ Ist pure Geschmackssache. Manchen wird der klinische Sound mit seinen sterilen Drums und den kalten Gitarren stören, die anderen werden die Produktion absolut passend finden. Meiner Meinung nach kann diese Mischung aus Electro/Industrial und Metal, dem übrigens ein Konzept über die Katastrophe in Tschernobyl zugrunde liegt, nur mit einem solchen Sound funktionieren.

SICK klingen verstörend, schmutzig, technisch. Aber sie klingen gut, und sogar eine reine Electro-Nummer wie „Emptiness“ funktioniert im Kontext des Albums. Noch ist nicht alles Gold, was glänzt, aber SICK sind im experimentellen Bereich ohne Zweifel einer der vielversprechendsten Newcomer der letzten Zeit.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...