Stil (Spielzeit): Black/Death/Thrash Metal (44:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media/EMI (12.12.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.devian.se
http://www.myspace.com/truedevian
Auch wenn DEVIAN mit “God To The Illfated” erst ihre zweite Scheibe in die Welt hinaus schleudern, sind die Musiker keine unbeschriebenen Blätter. Vorne und hinten, also am Gesangsmikro und an der Schießbude, stehen bzw. sitzen ehemalige MARDUK-Mitglieder, die mit DEVIAN weiterhin extremer Metallmusik frönen. Seit der Gründung vor zwei Jahren gab es schon einen Namenswechsel von der Band, die einmal ELIZIUM hieß, doch unter der Fittiche von Century Media gibt es dafür heute schon die zweite Platte.
Einen klassischer Thrash-Einstieg bescheren uns die Schweden, der mit Vollgas die Birne plattwalzt, so dass man gleich weiß, wo der Elch läuft. Das bekannte Organ von Legion verleiht dem oftmals eher thrash- und todesblei-haltigen Geprügel ein schwarzes Flair, wobei auch diese Elemente im weiteren Verlauf immer wieder auf andere Weise aufblitzen. Schon der zweite Track nimmt teilweise ein bisschen das Tempo heraus und die Saitenhexer zaubern ein nettes Solo, für das sich Fans der Göteborg-Schule oder von ARCH ENEMY wahrscheinlich interessieren könnten.
Auch im späteren „Saintbleeder“ grooven die Jungs mal melancholisch durch die blutig verschneite Welt, während leicht tragisch klarer Gesang dazugemischt wird. Der Titeltrack ist eine wunderbare Abrissbirne, die keinen Stein auf dem anderen lässt, wenn im Chor ins Mikro gebrüllt wird. Um etwas zur Ruhe zu kommen, rockt es dann in „Summerdeath“ wieder düster und langsam aus den Boxen.
Manchmal verleiten sogar die hübschen Gitarrenmelodien, die in brutale Songs eingebunden sind, zum lächelnden Kopfwackeln, sich in den Hüften wiegen oder auf den Schenkeln zu trommeln. Damit will ich keinen Vorwurf von Weichspülerei erheben, sondern vielmehr als positives Moment manche Harmonien würdigen, die ebenso Platz haben neben gewalttätiger Instrumentbearbeitung.
DEVIAN in einem eindeutigen Genre festzuhalten dürfte mit „God To The Illfated“ schwierig werden. Erdiger Sound verbindet Elemente schwedischen Todesbleis mit thrashigen Granatwerfern, Abwechslung ist in verschiedener Hinsicht geboten. Dadurch wirkt das Album vielleicht nicht komplett wie aus einem Guss, aber wenn man aufgeschlossen an die genreübergreifende Stücke herangeht, die für sich genommen wirklich stark sind, kann man eine kurzweilige Hörerfahrung machen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."