Stil (Spielzeit): Black Metal (32:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Agonia Records (28.11.08)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.myspace.com/bloodsworn666
Der eisige Winter bricht an, Weihnachten steht vor der Tür. Was würde da nicht näher liegen, als sich gemütlich im Armsessel sitzend mit einem Lebkuchen in der Hand urig kalten Black Metal anzuhören. BLOODSWORN stehen nicht immer unter einem guten Stern, denn eigentlich bestehen sie schon seit Anfang der Neunziger, wobei „All Hyllest Til Satan“ ihre erste richtige Veröffentlichung ist.
Zeitweise in anderen Projekten und ähnlichem beschäftigt, wird das Debüt nach einigen Jahren in den Sand gesetzt, da das damalige Label sich selbst nicht halten konnte. Somit ist das zwar schon zehn Jahre alte, jetzt veröffentlichte Scheibchen ein Erstling von einer Truppe, die trotzdem von sich behaupten kann, die Wurzeln des norwegischen Black Metal echt im Blut zu haben.
Ohne Kompromisse einzugehen, legen die Burschen los. Doch schon zu Beginn fällt die Beurteilung nicht leicht. Soundtechnisch sind wir hier in den rohesten Bereichen von DARKTHRONE gelandet, mit blechernem Schlagwerk und sägenden Gitarren, dass die kein Auge trocken bleibt. Am Anfang empfinde ich aber den Klang etwas zu weit auf die Spitze getrieben, da das Geschredder teilweise in einem Geräuschbrei versinkt, wie es nicht unbedingt sein muss.
Ob bei dem Gekreische ein bisschen an den Reglern gespielt wurde, weiß ich nicht, obwohl das wohl nicht zu den wahren Prinzipien dieser Aufnahme zählen dürfte. Ab und an ist der Gesang auch etwas im Hintergrund gehalten, und bei ausführlicheren Soli fällt er natürlich weg. Hierbei werden aber nicht nur einzelne Töne im Mordstempo hingetüdelt, um den Einfachheits-Charakter zu erhalten, sondern es gibt sogar längere, melodiöse Einzel-Spiele zu hören, die man nicht nur auf einer solchen Platte erwarten würde. Deshalb empfinde ich selbst ab und zu die harmonischen Beiklänge der Girarreros als nicht so richtig passend; vielleicht sind mir solch ausgedehnte Spielereien wie zum Beispiel in „Destruction In The Name Of Satan“ in diesem knallharten Genre auch einfach nicht so geläufig.
Mit viel Blast gibt es auf der Platte von BLOODSWORN von Satan hauptsächlich eins auf die Nuss. Deutlich rauer als ANGST SKVADRON geht es hier zu, eher wie bei TSJUDER oder GORGOROTH. Wer also den Sound seines Russenradios aus alten Zeiten vermisst, darf die Lauscher strecken. Es klingt knatternd und puristisch, als ob man mit einem Mofa norwegische Wälder durchkreuzt.
Manuel
"Größtenteils harmlos."