Stil (Spielzeit): Black Metal (38:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Battlegod Prod./Twilight (28.10.08)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.mayresult.net
http://www.myspace.com/mayresult
Das muss bestimmt weh tun. Wenn man kopfüber an einem umgedrehten Kreuz hängt und dann noch den Kopf durch eine Strickschlinge steckt, kommt bestimmt nicht viel Gutes dabei heraus. Außer es war Absicht.
Absicht von MAY RESULT ist es jedenfalls, ihr mittlerweile sechstes Scheibchen Schwarzwurst dem geneigten Hörer zu präsentieren. Das Sextett aus Serbien ist schon seit dreizehn Jahren (ein Omen?) im Namen der Dunkelheit unterwegs und kriecht nun wieder aus dem Loch, um düster herumzulärmen.
Dunkle Trommeln, ein Gewitter, Krähen, Todesgemurmel und sonstige Geräusche stimmen auf den musikalischen Horrormovie ein. Nach dieser recht langen, aber nicht unbedingt langweiligen Einführung geht’s los.
Die klassischen Trademarks wie Krächzen (diesmal von einem Mensch), einige Blastbeats und ähnliches sind durchaus vorhanden. Auffällig ist jedoch gleich zu Beginn ein ausgeprägter Keyboardeinsatz. Dies soll nicht von vorneherein eine Abwertung darstellten, denn andere Kollegen von EMPEROR bis hin zu NAGLFAR verwenden Synthies durchaus als unterstützendes Element, was ich auch bei MAY RESULT meist attestieren kann. Digital erzeugte Chöre können allerdings entweder überzeugend echt herüberkommen, oder – wie es hier leider ab und zu der Fall ist – als ein bisschen billig, künstlich hervorstechen.
In „At The Cursed Heights Of Prokletije“ bringt dafür akustisches Metallgezupfe ein neues Flair mit hinein, was durch reine synthetische Klänge zu Beginn des folgenden Tracks fast wieder ein bisschen kaputt gemacht wird. Andererseits kommen durch diese Hintergrundschoräle auch Melodiefärbungen dazu, die eher slavischer als skandinavischer Art sind. Es ist also ein bisschen wie mit den zwei Herzen bei Faust, wenn es um die Synthies geht.
Als Running-Gag endet übrigens fast jeder Track (wenn ich mich nicht verhört und verzählt habe) mit einem Feuerknistern.
SLAVA SMRTI ist wie ein Keks mit ein bisschen zu viel schwarzer Schokolade. Düster und episch wie ältere EMPEROR, aber genauso roh und schnell werden die dunklen Seelen zersägt. Über das erhöhte Maß an künstlichen Klängen kann man sich streiten, wodurch aber trotzdem eine Platte entstanden ist, die das ein oder andere Ohr ansprechen dürfte.
Manuel
"Größtenteils harmlos."