Stil (Spielzeit): Black Metal (38:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Bloodred Horizon Rec./Twilight (31.10.08)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.paragonbelial.de
http://www.myspace.com/666paragonbelial
Lange, lange war es still. Dann kamen PARAGON BELIAL – wieder. Viele Irrungen und Wirrungen mussten überstanden werden, bis heute das zweite vollständige Album vorliegt. Denn nach dem ersten gingen alle Bandmitglieder ihrer Wege, bis zwischendurch ein neuer Versuch der Rehabilitierung unternommen wurde, bei dem eine Demo entstand. Vor drei Jahren fand sich dann schließlich die Band wieder zusammen, so dass „Nosferathu Sathanis“ geboren wurde.
Der Titeltrack und Opener leitet die aggressive Düsterheit mit einem Hauch schwarzen Pathos ein, als Andras die ersten Verse mit dunkler Stimme spricht. Begleitet wird er von kaltem Schwarzmetall, das von erster Sekunde an Gas gibt. Die Rohheit des Klangkörpers wirkt als brachiale Kratzbürste, wenn der Mann am Mikro neben klassischem Kreischen auch ein bisschen spitzes Schreien einbaut.
In „Goatspawn“ wird in manchen Abschnitten das Tempo heruntergefahren und später wird der Song zum Hörspiel oder wahlweise zum Film ohne Bild. Mit kriegerischen Hintergrundgeräuschen wird disputiert und akustisches Spiel untermalt diabolisches Krächzen, bevor man zum Schlussknüppel ansetzt. Dafür experimentiert man zu Beginn des folgenden Songs mit gitarristischen Effekten, die Chaos-Stimmung aufkommen lassen, bis man nach kurzer Trommeleinlage dem Blast eine weitere Entfaltungsmöglichkeit gibt.
„Abomoth“ groovt gemächlich auf das schwarze Loch zu, das sich im dunklen Raum auftut, wovor man durch quietschendes Axtschwingen gewarnt wird. Zwischendurch prasselt auch mal ein Lagerfeuer im Gewitter, bis dann zum Abschluss in gutem Power Metal-Stil (aber nur der Message nach) das eigene Genre in „Black Metal United & Strong“ besungen wird.
Trotz einer überlangen Pause von PARAGON BELIAL – die ja größtenteils nicht aus Liederschreiben für diese Band bestand – ist „Nosferathu Sathanis“ kein Überalbum. Orientiert an simplem, rauem Sound hat das deutsche Trio eine schwarze Scheibe geschmiedet, die eher mit IMMORTAL oder LORD BELIAL ohne deren Epik zu vergleichen wäre, als mit DIMMU BORGIR. Brachial, rüde und mit kleinen Besonderheiten; es ist nicht das Dunkle am Ende des Lichts, aber eine solide Düsterlangrille für Freunde des Purismus.
Nicht zu vergessen ist die Hommage an die alten Klänge, die untermauert wird durch eine Coverversion des HELLHAMMER-Songs „Horus/Aggressor“, was passend mitten in das Album eingebaut ist.
Manuel
"Größtenteils harmlos."