
Stil (Spielzeit): Black/Death/Thrash Metal (32:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Bombworks Rec./Twilight (31.10.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/azmaveth
Auf einer Insel zwischen Nord- und Südamerika liegt Puerto Rico, die Heimat von AZMAVETH. Zugegebenermaßen habe ich bisher noch nichts musikalisches aus diesem Ländlein zu hören bekommen. Doch mit „Strong As Death“ schicken die Jungs vom Eiland schon ihre zweite Platte um die Welt. Ursprünglich reift die Idee schon seit zehn Jahren, doch erst später kamen der heutige Name und die ersten Songs heraus.
Ein weiteres besonderes Merkmal ist die extreme Musik die verknüpft wird mit christlichen (!) Texten! Trotz musikalischer Brutalität bringen AZMAVETH eine christliche Botschaft herüber, die in dieser Stilrichtung – vor allem in Skandinavien – eher mit dem Gegenteil verbunden ist. Wie man sieht, gibt es hier Exklusivität an allen Ecken und Enden.
Die kurze Spielzeit von einer guten halben Stunde kann man vereinbaren mit dreizehn Tracks, da die Burschen neben Intro und Outro zwischen jeden Song kurze Interludes setzen, die durchnummeriert sind. Diese kurzen Spielchen haben zum Teil einen harmonisch witzigen Charakter. Da wird lustig akustisch geklimpert, als ob ein Clown für Kinder auftritt, oder es gibt – aller Wahrscheinlichkeit nach – regionale, traditionelle Musik zu hören. Ein interessantes Konzept ist das allemal, auch wenn dadurch nicht so viel harte Mucke herauskommt, wie ein Hartwurst-Mensch gerne hätte.
Doch die Tracks zwischen den Interludes knüppeln ordentlich zwischen die Beine. „A Mortal Way Of Life“ könnte ganz in der Tradition skandinavischer Schwarzmetaller stehen. Da wird gekeift, geblastet, aber auch dunkel gegrunzt und langsam gegroovt. Ab und zu zerschneiden genauso derbe Disharmonien die Trommelfelle, wie man es von den bösen Pendants dieses musikalischen Genres kennt. Da herrscht nicht nur eitel Sonnenschein, denn „Stigma From Hell“ ist ein Beispiel für den umgedreht negativen Inhalt, der zum Sound passt. Zunächst wird schön gerockt, später mit klarem Gesang die Ideologie des Todes verachtet und mit gutturalen Lauten und Orgelhintergrund dem Satan abgeschworen.
Teilweise erinnern mich die Stücke an alte Songs von DIE APOKALYPTISCHEN REITER, die ihre extreme Knüppelei oftmals mit netten Melodeien des Klaviers oder sonstigen synthetischen Klängen verfeinerten. So entstehen auch hier aggressive Salven, die – ohne zu humoristisch zu werden – harmonischen Klang in der Hinterhand haben. In „The Dark Lust Of The Rotten Soul“ greift man ebenso zu Soli und sehr ausführlichem Elementemix in Tempo und Rhythmus, sowie kurz vor Schluss auf einem simplen Riff aufbauend in die Puertoricanische Nacht gegroovt wird.
An dem Können der Truppe ist kaum etwas auszusetzen, druckvoll hämmern sie ihr Instrumentarium zusammen, als ob der Leibhaftige hinter ihnen her wäre. Wie man an AZMAVETH sieht, muss man nicht den Teufel heraufbeschwören und alles und jeden hassen, um brutale, schnelle und aggressiv extreme Musik zu machen. Durch die kleinen Zwischenstücke muss man etwas Offenheit mitbringen und die leider etwas kurze Spielzeit in Kauf nehmen, aber ein Liebhörer extremer Musik, der sich nicht von Christlichkeit abschrecken lässt, sollte den ein oder anderen Gehörgang offen lassen.

Manuel
"Größtenteils harmlos."