Stil (Spielzeit): Black Metal (48:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Rec./Soulfood (19.09.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.sothis.us
http://www.myspace.com/sothis
Auch wenn in den Staaten durchaus vorzeigbarer Black Metal produziert wird, schwappt nicht immer alles über den großen Teich. In diesem Fall gibt es allerdings auch noch nicht sehr viel zu schwappen, da SOTHIS mit „De Oppresso Liber“ ihr Debüt-Album raushauen, was nach neunjährigem Bestehen auch langsam Zeit wird, obwohl das Line-Up sich erst fünf Jahre später vervollständigte. Dass die Bande das Material zum Mixen nach Schweden gebracht hat, könnte auf musikalische Hintergründe hinweisen.
Und der Teufel sitzt im Segelboot und spricht zu seinen Dämonen: Blast! Die Dämonen von SOTHIS tun wie ihnen geheißen, dass es eine Freude ist.
Verdammt schnelles, fast zu klinisches Drumming lässt vor meinen inneren Ohren LIMBONIC ART aufleuchten. Harmonisch könnte man durchaus auch Parallelen zu den Norwegern ziehen, wobei bei den Amerikanern nicht ganz so viel symphonisches zu hören ist. Es wird auf etwas andere Art mit einigen Synthie-Sounds gearbeitet, die mal teuflisch mit den Wimpern klimpern, dann wieder sphärische Untermalung bieten oder mit einer Orgel das sakrale Element unterstreichen. Ab und an rasen die Finger von Scathe oder Nylock über die Saiten, dass sich unter den teilweise schönen Melodeien die Finger fast verknoten.
Ich denke mir noch so, Nummer fünf gibt nicht auf, denn „Obsidian Throne“ beginnt überraschend gemütlich, wobei trotz tightem Trommeln der Song oft im halben Tempo gehalten ist, so dass man fast geneigt ist, tief Luft zu holen und den hübschen Soli zu lauschen. Aber nein, Langsamkeit ist eher ein Fremdwort für SOTHIS, obwohl man gerade durch die Keyboards so manches Mal attestieren muss, dass somit der High-Speed-Hintergrund ein solcher bleibt.
SOTHIS agieren solide mit nicht zu vielen Experimentchen. Durchaus mit manchem Düsterheimer aus Skandinavien vergleichbar, klingt auf dem Debüt der Amis moderner, rasender Black Metal mit einem zu hohen synthetischen Anteil für Liebhaber von DARKTHRONE. Wem aber LIMBONIC ART, alte DIMMU BORGIR oder EMPEROR zusagen, der sollte der Truppe eine Chance geben, auch wenn sie nicht aus Schweden oder Norwegen stammen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."