Stil (Spielzeit): Black Metal (23:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Twilight Vertrieb (15.08.08)
Bewertung: 5,5 / 10
Link: http://www.koldbrann.net
http://www.myspace.com/koldbrann
Auch wenn KOLDBRANN schon seit sieben Jahren und unter anderem zwei Alben durch Norwegen und die Welt geistern, sind sie mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen.
Die Gründe, weshalb nach zwei Sommern (das gibt es auch in Norwegen) eine EP auf den Markt geworfen wird, bleiben im Wald, aber vielleicht soll es ein Appetithappen für die Zukunft sein.
Von den fünf Tracks sind allerdings nur drei neu. „Fredløs“ ist ein neu aufgenommener Song, der anno 2004 auf einer Split-Scheibe mit LJÅ erschienen ist. Zum Schluss bekommt man noch eine Cover-Version BATHORYs „Bestial Lust“ dargeboten.
In klassisch rauem Soundgewand kreischen sich die Nordlichter den Hass aus den Rippen. Nummer eins groovt bisweilen wie der Koloss von Rhodos beim Marathon, doch auch treibende Blasts, die wie Gewehrfeuer im Hintern eines aus der Hölle flüchtenden Kaninchens klingen, gehören zum schwarzen Programm. „Avmaktens Isolat“ bringt als Nummer vier ausgedehnt wabernden schwarzen Nebel hervor, der sich schon fast durch doomige Langsamkeit in sphärische Bettlaken hüllt und am Ende sich in nerven-zerrenden Gitarren verliert.
Der Klang-Charakter eines Kohlenkellers im norwegischen Holzhaus gehört zwar zur Ausstattung einer traditionell puristischen Black-Metal-Scheibe. Es lassen sich jedoch trotz allem recht wenig außergewöhnliche Merkmale feststellen, die eine Dauer-Rotation zur Folge hätten.
Freunde dunkler Gesellen, die man auch bei SATYRICON, IMMORTAL oder 1349 findet, könnten hier die Kapuze abziehen, um mal ein Ohr zu riskieren. Es wird wahrscheinlich nichts schlimmes geschehen. Ob man aber in exzessivem Enthusiasmus einen Dämonentanz aufführt, darf jeder selbst entscheiden. Ich für meinen Teil bleibe eher sitzen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."