In Norwegen geht mal wieder die Welt unter, das ist schon irgendwie ein Fluch. RAGNAROK sind seit Mitte der Neunziger unterwegs und verbreiten auch heute ihren traditionell gebliebenen Black Metal, der uns auf ihrem siebten Album erreicht.
Ein bisschen pathetisch startet der bemalte Vierer seine Hasstiraden. Dann rumpelt er in gewohnter Manier von dannen. Neben der bösen Keiferei schleichen sich in „Necromantic Summoning Ritual" romantische Gitarrenleads ein, während die Drums durch die Wälder blasten. Diese Kombination gefällt mir allerdings bei PANTHEON I besser, denn RAGNAROK geben viel Vollgas, basteln aber manchmal etwas zu uninspiriert die netten Harmonien mit den dröhnenden Gemeinheiten zusammen.
„Dystocratic" startet mit atmosphärisch hübschen Melodien, verfällt anschließend jedoch in das bekannte Geknatter und verliert damit etwas an Originalität. Einerseits wollen RAGNAROK gar nicht originell, innovativ oder extravagant sein. Andererseits verlieren die zehn neuen Songs auf der Strecke manchmal ihre Wirkung.
Es heißt, in schwarzen Gefilden sei die Monotonie ein Stilmittel zur Festigung der dunklen Atmosphäre und Tristesse. Gekonnt wird das Ganze von den Norwegern auch umgesetzt, wie unter anderem in „Iron Cross – Posthumous". Die zelebrierte Finsternis geht auch immer einher mit einem Hassgefühl, was sich durch die oft hohe Geschwindigkeit, die klassischen Vocals und manche Disharmonien bemerkbar macht.
Im alten Stil holzen die Nordlichter sauber durch die Botanik, ohne jedoch mit ihren Ideen herauszuragen. Eine ordentliche Prügelorgie im schwarzen Umhang ist „Malediction" auf jeden Fall. Für den teerhaltigen Mittagskaffee einer schwarzen Seele ist „Malediction" okay, aber für ein genussvolles Menü reicht es nicht ganz.
Manuel
"Größtenteils harmlos."