Geschrieben von Nadine Mittwoch, 13 Februar 2013 18:34
Fiends At Feast - Towards The Baphomet's Throne
Menno, als Black Metal Truppe hat man es wirklich nicht einfach, wenn man nicht gerade aus Norwegen oder ähnlich düsterer Gegend kommt. Andernorts läuft noch vieles im Underground. Man muss schon Idealist sein, um diese Art von Musik zu machen. Die hörwillige Horde geht noch für fünf Euro auf Konzerte, pusht aber nicht wirklich die Band und deren „kommerzielles" Fortkommen. So gibt es eben einige Größen, aber auch ganz viele kleine Truppen wie FIENDS AT FEAST aus Santa Cruz, die astreine Mucke abliefern und doch kaum gehört werden. In Kalifornien scheint wohl auch nicht mehr so häufig die Sonne in letzter Zeit, oder schon zu viel, krasser kann der Gegensatz von Wohnort und schwarzem Lifestyle sicherlich nicht sein.
Aber immerhin entstand durch FIENDS AT FEAST somit vielschichtiger Black Metal mit ergreifenden atmosphärischen Momenten, Gesang von einer knarzigen Grabesstimme und gnadenlosen Drumangriffen, die MARDUK in nichts nachstehen. Das Intro mit den quälenden Schreien und Foltergeräuschen ist gut gelungen und passt natürlich auch zum Anlass wie Arsch auf Eimer. Hässlich, aber trotzdem schön! Besonders gut gefällt mir, dass FIENDS AT FEAST viele Tricks können: Raserei, bizarre und erholende Rast. Gerne auch mal vereint in einem Stück („From Hell They Rise") oder mit auflockernden Stopps ("With Blood And Vomit"). So bleibt „Toward The Baphomet's Throne" immer knackig und abwechslungsreich, mit einer guten Gewichtung von Black und Death Metal. Paradebeispiel dafür ist das schleppende „Walls Of Worship", getragen durch klirrende Gitarrenriffs, gleichzeitig schwerfällig und brutal. Langsam zieht dem Hörer die Kälte die Beine hoch und trotzdem kann man sich dem Klang nicht entziehen.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass FIENDS AT FEAST sehr gute, fingerfertige Musiker sind, die tatsächlich schnell und doch auf den Punkt spielen und sich noch dazu in Songaufbau und Gitarrensolo überraschend kreativ zeigen. Die Soli ertönen immer mit dezentem Hall hinterlegt aus dem Hintergrund, was dem ganzen noch einen mystischen Klang gibt, der gut gefällt. Über „Toward The Baphomet's Throne" kann man nichts Schlechtes sagen, Fans des Genres werden hier Spaß haben.