Auf ihrem Debütalbum „Hatred For Mankind“ erwartete den Hörer eine urböse Mischung aus Death-, Black- und Doommetal. Das mag einen dazu verführen, eine ähnliche Richtung auf dem neuen Werk zu erwarten. Aber weitgefehlt, denn DRAGGED INTO SUNLIGHT scheinen frei nach dem Motto „Erwarte das Unerwartete“ zu arbeiten.
Denn, was einen auf „Widowmaker“ erwartet, erscheint einem zu Beginn noch als komplette dramaturgische Kehrtwendung. Denn jetzt kommt das Quartett mit drei Songs und einer Spielzeit von knapp 40Minuten daher. Und es erwartet einen eine ganz andere, für die Band neue Musikalische Richtung. Und ist man ehrlich besteht das Album auch nur aus einem Lied, das lediglich in drei skipbare Songs unterteilt ist.
„Part1“ ist dabei ein reines Instrumentalstück, das aus minimalistischen Gitarren, Violinensounds wenig Drums, gehauchtem Text, aufbauenden Melodien oder Geräuschen und anderen Soundcollagen besteht. Aber dabei ist das Stück so dermaßen düster und finster, dass einem beinah das Blut in den Adern gefriert.
„Part2“ hingegen kommt ultra brutal und schnell daher, verpackt in ein Blackmetal, Crust, Sludge Gewand, dass zum Ende hier dann noch sehr doomig wird. Der absolute Gegenpol zu „Part1“. Aber dank des ersten Teiles wurde die Spannung bestens für den zweiten Teil aufgebaut und gesteigert.
„Part3“ steigert sich dann in vertontes Chaos und purem musikalischem Hass.
Im Endeffekt, setzt „Widowmaker“ genau da an, wo „Hatred for Mankind“ aufgehört hat und führt daher den Kreativprozeß der Band weiter, nur eben auf einem etwas anderem musikalischem Weg.
Das neue Werk „Widowmaker“ der Briten DRAGGED INTO SUNLIGHT ist wirklich vertonter Hass und musikalische Melancholie. Bestens geeignet, um bei schlechter Laune zu hören und seine Aggressionen zu vertreiben. Denn ich befürchte, dass niemand so schlechte Laune haben kann, wie die vier Briten. Leichte Kost ist das nicht, aber das muss es ja auch nicht immer sein.
3 Songs - 39:50min
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF