Sacrilegious Impalement – III – Lux Infera

Sacrilegious Impalement – III – Lux Infera
    Black Metal

    Label: Woodcut Rec./Soulfood
    VÖ: 17.05.13
    Bewertung:6/10

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Keine Ahnung, wie diese Finnen das machen: mit einer solch kleinen Menge an Menschen eine solch große Menge an Bands zu erschaffen. Immer wieder wundere ich mich. SACRILEGIOUS IMPALEMENT entstand vor knapp acht Jahren durch einen Herrn, der sich „Von Bastard" nennt und zuvor bis heute auch bei den Black Thrashern EVIL ANGEL spielt. Das heißt, das Phänomen der vielen Bands wäre zumindest zum Teil erklärbar durch die Mehrfachbesetzung – aber da muss es noch eine andere Erklärung geben. Wie dem auch sei, an der römischen Zahl unschwer zu erkennen ist „III – Lux Infera" das dritte Album der Düsterheimer aus Lahti.

Ohne große Umschweife starten die Nordlichter in „Angel Graves" und packen die notwendigen Zutaten für einen scharfen, schwarzen Eintopf aus. Eine Prise Blasts, eine Packung hübsches Rabenkrächzen und ein Pfund fiese Riffs gehören dazu. Doch schon nach der Hälfte des Openers werden rockige Soli abgelassen und der Drummer legt versteckt fast tänzerische Rhythmen dazu. Durch diesen Black'n'Roll-Faktor kommen mir spontan die Italiener von FORGOTTEN TOMB in den Sinn.

„Down For Grim Lord" bringt einerseits eine heftige Schlachtplatte auf den Tisch, das derbe Geballer erinnert fast an 1349. Später wird jedoch ein Gang zurückgeschaltet und ausführliche Lead-Gitarren flechten schöne eingängige Melodien in den Sound ein. In „Scars For Scarred Ones" geschieht Merkwürdiges: Nach zweieinhalb Minuten hört der Song quasi auf, doch aus den Untiefen der finnischen Hölle kriecht ein paar Sekunden später der Krächzer vom Dienst mit seiner Blast-Kapelle wieder hervor. Eine Menge Stakkato-Riffs zerstechen das Trommelfell und die Doublebass regt den Kreislauf an.
Bei „Behead The Infants Of God" ist die Dosis Rock'n'Roll deutlich höher, so dass dieser Track mit unter vier Minuten auch der zweitkürzeste sein muss.

Auch wenn das Genre von SACRILEGIOUS IMPALEMENT oben reine Schwärze anzeigt, gibt es doch einige Momente, die im Stil des Black'n'Roll fast tanzbar sind, auch wenn so etwas schnell wieder durch übliches Geholze unterbunden wird.
„III – Lux Infera" ist ein gutes Stück Schwarzbrot mit schwedischer Geschmacksrichtung. Doch so aggressiv wie THE UGLY oder so atmosphärisch wie WATAIN sind die Jungs nicht ganz. Es gibt schöne Leads, die leider zu wenig hängenbleiben und abwechslungsreiches Gehäcksel, dessen Dramatik aber noch deutlich gesteigert werden kann.
Manuel

"Größtenteils harmlos."