IXXI – Elect Darkness Tipp



Stil (Spielzeit): Black Metal/Black ´N Roll (55:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Rec./Soulfood (27.03.09)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.myspace.com/ixxiofficial

Das sind ja fleißige Bienchen - natürlich schwarze Bienen - ohne Gelb. Gut, und mit Honig haben sie auch nicht so viel am Hut. Ich meine eigentlich, dass IXXI seit ihrer Gründung vor drei Jahren nun schon ihr drittes Album gebären, zeugt von einem Arbeitseifer und/oder einer Kreativität, wie bei den süßen kleinen Fliegeviechern. Die gar nicht so süße Truppe um Frontmann Totalscorn geht größtenteils aus der Band ONDSKAPT hervor, da anscheinend genug Energie für mehr besteht.

Tarantino, könnte es sein. Wie im siebziger-Stil dessen letzten Films „Deathproof" machen die Gitarren „klöng". Rockig und nicht zu schnell; da scheint fast ein bisschen Ironie drin zu stecken, was man mit dem Titel des Openers „Underworld" auch verbinden könnte.
Dabei wirkt es im folgenden „Western Plagues" noch eher ironisch, mit dem manchmal rhythmisch lockeren Hüpf-Gesang. Wobei man sich diesen Gesang nicht poppig vorstellen darf - im Gegenteil. Totalscorn muss sich mindestens eine Handvoll rostiger Nägel in den Hals geschüttet haben, denn noch rauer und rumpeliger als Abbath zu klingen ist gar nicht so einfach.
Während man in „Sinrush" ab und an ordentlich auf die Tube drückt und die notwendige Boshaftigkeit des Black Metal ein bisschen mehr zum Vorschein kommt, kommt in „Beyond The Rupture" der Doom zu Besuch. Schleifend langsam, Sprechgesänge, melodische Weisen, kühle Tragik wird hier vom Nordwind verweht.

Manchmal sind es die simplen Riffs, wie man sie im Titeltrack findet, die bis zur Trance ausgewalzt werden, und so entfalten sie für mich eine kraftvolle Wirkung. Ebenso wie die flotten, klassichen Schwarzwurst-Geschichten, die im blastigen Tempo erzählt werden. Auch das Stimmband-Schreddern oder tragisch-grimmige Singen bringt eine frische erdige Emotionalität an den Tag.
Damit entsteht ein Wechselspiel, das zwischen der Rotzigkeit von MOTÖRHEAD und der BM-Urigkeit von IMMORTAL steht. So manche Stakkato-Vocals bringen das „Roll-Element" in diese Musik, die trotzdem so gar nicht lustig ist. Es ist vielleicht eher ein schwarzer Zynismus, der im Sound alter Schule und doch hörbar modern aufgenommen sich seinen Weg durch die Ohrmuschel bahnt.
Manuel

"Größtenteils harmlos."