Elektronisch, flimmernd ist der Einstieg. Dann kommen die Drums. Highspeed. Die Gitarren flirren. Die harschen Vocals sind abgehackt. Brutal.
Schnell ist klar, dass kein puristischer Black Metal vorliegt. Hart produziert knallen die ersten Riffs und das Trommelfeuer in das Trommelfell. In Phasen vermeintlicher Entspannung spielen die Synthies im Hintergrund nette Melodien, so dass die Herzfrequenz ein bisschen Beruhigung erfährt.
„Soul Transition Interface" erhält den klinisch-kalten Sound des ganzen Albums aufrecht, erweitert jedoch die Atmosphäre. Die allgemeinen Harmonien sind gut zu erfassen, wenngleich die Dissonanz kurze, fiese Momente einstreut. In der folgenden „Technological Singularity" werden jedoch gleich Würmer angeboten, die sich in die Ohren schlängeln und mit kleinen rhythmischen Sperenzchen nicht viel Aufsehen erregen, sondern nur zum lockeren Tanz auffordern.
Manchmal wähnt man sich in Sicherheit. Die Ohren machen es sich gemütlich und lassen sich von synthetischen Klängen einlullen. Die Gedanken fliehen. Dann kommt das Schnellfeuergewehr. Die markanten Drums unterbrechen hämmernd jede Träumerei. Doch interessanterweise wird ein harmonisches Grundmotiv in mehreren Songs fortgeführt, so dass ein roter Faden zwischen brutalem Black-Death wie in „Mind Simulator" und träumerischen Passagen in anderen Stücken besteht.
Insbesondere hübsche Klavier-Abschnitte in eben erwähntem Song zählen zu den Erholungsphasen. Dieses Element wird an mehreren Stellen eingesetzt und ist als Kontrapunkt zu der harten Ballerei ein ansprechendes Gegenstück.
Kurz vor Schluss gibt es nochmal einen flotten Elektro-Stampfer und am Ende sind im längsten Stück von stimmungsvollen synthischen Sounds bis zu schwarzer Raserei alle Trademarks dargeboten.
Der kalte, brutale Sound erinnert an die Spanier von NOCTEM. Nachvollziehbar und nicht gelangweilt wird der Hörer durch eine stählern-kalte Klanglandschaft geschickt, die mit Elektroden verziert ist. Eine open-minded Schwarznase sollte hier mal daran schnüffeln.
Eigentlich ist es eine Ein-Mann-Band. Auch wenn Aggreash den Ex-Drummer von BELPHEGOR und aktuell unter anderem von TERVINGI als Mitspieler hat, so hat das seit über zehn Jahren bestehende Projekt LYFTHRASYR aus Karlsruhe eine kleine Besetzung. Da dadurch aber keine Kreativität eingeschränkt wird, ist das mittlerweile dritte Album entstanden, das in ein schwarzes Soundgewand diverse andere Klänge mischt.
Manuel
"Größtenteils harmlos."