Patria - Individualism

Patria - Individualism
Es geht offenbar auch ohne den langen, frostigen Winter des Nordens. PATRIA kommen aus Brasilien und spielen ihren Black Metal so eisig und schwarz wie die offensichtlichen skandinavischen Vorbilder.

Die Band, die mit „Individualism“ ihr fünftes Album veröffentlicht, ist tief verwurzelt in den Ursprüngen des Black Metal. Hier muss kein Oldschool-Panda vor Wut seine Kutte ins Feuer werfen, auf „Individualism“ regiert der pure Hass in Form von Blasts und Gekeife, unterlegt mit angemessen epischen Melodien, so wie man es kennt und verlangt, wenn man DARKTHRONE verehrt und CRADLE OF FILTH verachtet. Kein Bullshit weit und breit. Und trotzdem abwechslungsreich: In den engen Grenzen, die sich PATRIA selbst stecken, toben sie sich aus, wechseln immer mal wieder das Tempo, schieben Akustik-Teile ein und arrangieren Blasts neben rhythmisch verspielte Nackenbrecherparts.

Unterm Strich ist PATRIA ein gutes Album gelungen. Ein Highlight des Genres ist es aber trotzdem nicht, weil wenige der Melodien besonders nachhaltig wirken und das Ganze eben doch gewohnte Kost ist, wie man sie von vielen Bands kennt. Von einem Album, das den Titel „Individualism“ trägt, hätte ich mehr erwartet – nämlich ein wenig Individualität.
Helge

Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog

Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis