PURGAMENTUM sind reiner Underground und sie haben weder Label noch PR-Agentur im Rücken. Ihr Debüt „Aschewelt“ klingt für eine Eigenproduktion erstaunlich fett – das Album hat auf jeden Fall den richtigen Sound für den direkten, leicht thrashigen Black Metal.
Durch den Opener „W.A.R.“ musste ich mich etwas durchquälen. Straight schlägt halt leicht in langweilig um, und stampfende Beats zu Zeilen wie „Vorwärts marsch, in den Krieg!“ machen mich alles andere als an. Ja, man kreischt deutsch, und das auch noch einigermaßen verständlich – doch was mir bei anderen Bands die Fremdschamesröte ins Gesicht treibt, funktioniert bei PURGAMENTUM zumindest leidlich gut. Unsinn à la EISREGEN (immer wieder gern als Vergleich genommen, aber eben auch die beschissensten Texter der Welt) umschiffen sie zum Glück.
Die leichte Langeweile packt mich immer wieder mal. Für meinen Geschmack bewegen sich PURGAMENTUM zu oft in diesem schunkelnden Mittelfeld zwischen Midtempo und Blasts. Und sehr oft spielen sie zwar gute, aber auch sattsam bekannte Standardriffs. Andererseits schaffen sie es, auch über längere Stücke die Spannung zu halten – beim zehnminütigen Titelstück beispielsweise stimmt die Abwechslung und wenn die Blasts ballern, finde ich den Song gut. Außerdem beweisen die Wolfsburger immer mal wieder ein Händchen für epische Leads, die die streckenweise stumpfen Stücke (und die eintönigen Vocals) gekonnt auflockern.
Unterm Strich ist „Aschewelt“ ein ordentliches Debüt. Dass der Black Metal-Underground von der Scheibe ins Beben gerät, wage ich zwar zu bezweifeln – aber vielleicht ja von der nächsten?
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis