Durch den Opener „W.A.R.“ musste ich mich etwas durchquälen. Straight schlägt halt leicht in langweilig um, und stampfende Beats zu Zeilen wie „Vorwärts marsch, in den Krieg!“ machen mich alles andere als an. Ja, man kreischt deutsch, und das auch noch einigermaßen verständlich – doch was mir bei anderen Bands die Fremdschamesröte ins Gesicht treibt, funktioniert bei PURGAMENTUM zumindest leidlich gut. Unsinn à la EISREGEN (immer wieder gern als Vergleich genommen, aber eben auch die beschissensten Texter der Welt) umschiffen sie zum Glück.
Die leichte Langeweile packt mich immer wieder mal. Für meinen Geschmack bewegen sich PURGAMENTUM zu oft in diesem schunkelnden Mittelfeld zwischen Midtempo und Blasts. Und sehr oft spielen sie zwar gute, aber auch sattsam bekannte Standardriffs. Andererseits schaffen sie es, auch über längere Stücke die Spannung zu halten – beim zehnminütigen Titelstück beispielsweise stimmt die Abwechslung und wenn die Blasts ballern, finde ich den Song gut. Außerdem beweisen die Wolfsburger immer mal wieder ein Händchen für epische Leads, die die streckenweise stumpfen Stücke (und die eintönigen Vocals) gekonnt auflockern.
Unterm Strich ist „Aschewelt“ ein ordentliches Debüt. Dass der Black Metal-Underground von der Scheibe ins Beben gerät, wage ich zwar zu bezweifeln – aber vielleicht ja von der nächsten?

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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