Das extreme Namedropping, das die Veröffentlichung von „Empire Of Pain“ begleitet, ist nämlich ansatzweise berechtigt. Allen voran hätten wir da Jan Axel Blomberg alias Hellhammer, der mit MAYHEM und unmenschlichen Schlagzeuger-Fertigkeiten Musikgeschichte geschrieben hat. Amund Svensson a.k.a. Pzy-Klone kennt man von THE KOVENANT, Morbid XIII von SYNERGY OF SOULS. Als Gäste hätten wir dann noch Attila Csihar (MAYHEM, EMPEROR, etc.) sowie Weston Coppola alias Antares. Das ist der Sohn von Nicolas Cage, der wiederum bekannt ist aus Metal-Filmen wie „Face/Off“ und „Duell der Magier“. Da muss man erstmal durchatmen, was?
Schnappatmung bekommt man aber vor allem wegen der Musik. Am meisten Arbeit hatte wohl Pzy-Klone, der bei DYNASTY OF DARKNESS für die Keyboards und Orchestrierung verantwortlich ist. Der hat das Death-/Black-Metal-Geballer seiner Band in ein orchestrales Bett gehüllt, das mit Streichern, Bläsern und Chören schon für sich genommen als Soundtrack eines Bombast-Grusel-Schinkens gereicht hätte. Das funktioniert mal mehr, mal weniger gut. Manche Stücke auf „Empire Of Pain“ haben tatsächlich das beabsichtigte Feeling. An anderen Stellen klingt das eher wie „Die Zehn Gebote“. Und im schlimmsten Fall muss man an die dramatische Clowns-Nummer des Zirkus Roncalli denken. Fachleute sprechen auch vom „Beppo-Effekt“.
Passend zu diesem orchestralen Vernichtungskrieg klingt das Schlagzeug wahnsinnig hochgezüchtet. Allein die Bassdrum klingt wie eine Nähmaschine auf Speed. Bei jedem anderen Schlagzeuger würde ich Schmuh vermuten. Aber auch, wenn Hellhammer das spielen kann, was nützt es, wenn das Schlagzeug programmiert klingt? Zum Kreisen des Höllenhammers spielt die restliche Mannschaft ordentlichen, riffbetonten Black/Death Metal. Meistens ordnen sie sich allerdings Blasts und Bombast unter.
Erst zum Ende des Albums kommt Atmosphäre auf. Endlich versuchen sich DYNASTY OF DARKNESS mal an Midtempo und rhythmischer Abwechslung. Die Stimmung von „My Nightmare“ erinnert an „Das Omen“. Bei „The Scribe Of The Gods“ beschränken sich die Orchesteranteile auf ein schön bedrohliches, wespenartiges Surren. Doch obwohl der Ansatz von DYNASTY OF DARKNESS stellenweise gute Musik hervorbringen kann: Für ein gutes Album ist das viel zu wenig.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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