ONHEIL machen ihre Sache zwar handwerklich sehr gut. Sie wandern auf dem Grat zwischen melodischem Death Metal und Black Metal, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf ersterem liegt. Das heißt: Melodien, Melodien, Melodien, die ausnahmslos sehr eingängig sind. Man könnte sagen, dass ONHEIL fähig sind, Hits zu schreiben. Ihre Gitarrenleads sind so eingängig, dass ich sogar immer wieder an Core-Bubis wie BULLET FOR MY VALENTINE denken muss. Oder zumindest an Bands wie IN FLAMES, also jene, bei denen Core-Bubis so eifrig abkupfern, dass man auch die Originale schon nicht mehr hören kann.
Dass ONHEIL viele Strophen oder Refrains mit Blastbeats unterlegen, deutet zwar die Schwarzwurzeln der Band an, gibt „Storm Is Coming“ aber auch nicht mehr Ecken und Kanten. Beim Gesang ist es ähnlich: Ein bisschen Schwärze in der kontrolliert gurgelnden Stimme ist zwar da, trotzdem klingt sie glatt. Letztlich ist „Storm Is Coming“ kein schlechtes Album. Man hat die Melodien, Hooks und Strickmuster aber schon so oft in gleicher Qualität gehört, dass es nicht mitreißen kann.
ONHEIL – das ist ein Name, der sich mir schon vor ein paar Jahren eingeprägt hat. Cool, irgendwie, trotz der Nähe zu UNHEILIG, aber als Niederländer weiß man vielleicht nicht über jeden Quatsch in deutschen Charts Bescheid. Das erste Album „Razor“ habe ich trotzdem nie gehört. Jetzt lerne ich ONHEIL also mit dem zweiten Album kennen. Besonders beeindrucken kann mich „Storm Is Coming“ aber leider nicht.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis