MISANTHROPIC MIGHT legen mit „Menschenhasser“ ihr zweites Album vor, das erste ist bereits elf Jahre alt. Passend zum plakativen Titel will das Album nichts für Schöngeister sein, sondern für solche, die mit Corpsepaint auch die Oma besuchen. Es ballert, sägt und krächzt, so wie es MARDUK oder IMPALED NAZARENE schon früh vorgemacht haben. Also: Doublebass, Blasts, hektisch sägende Gitarren, die durchaus melodisch sind. Der Sänger hat teilweise die kehlige Stimme von IMMORTALs Abbath, meistens bewegt er sich jedoch in den höheren Lagen – DARK FUNERAL lassen deutlich grüßen.
Manchmal, wie im rhythmisch interessanten „Sunset in Hell“, klingen MISANTHROPIC MIGHT sogar fast eigenständig. Diese Momente sind aber selten. So ist „Menschenhasser“ leider nicht mehr als eine solide Black Metal-Scheibe. Kann man machen, muss man aber nicht.
PS: Einen Punkt Abzug gibt es für den Promozettel, der die unsympathischen Worte „Trommelfeuer“, „Gitarrensturm“ und „Panzerwagen“ bemüht. Aber für ihre Pseudonyme "Pugatory", "Slavetrader", "Sic" und "Otto" gewinnt die Band wieder einen zurück. Glück gehabt!
Ist es jetzt doof, konsequent oder sogar cool, ein Black Metal-Album „Menschenhasser“ zu nennen? So oder so deutet es an, was drauf ist: kompromissloses Geprügel.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis