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In Schweden gibt es Legionen von Musikern, die sich mit Streitäxten, Trommeln und Verstärkern aufmachen, der Welt das Böse zu zeigen. Vollkommen neu auf dem Markt sind THE LEGION nicht, da sie schon seit geraumer Zeit existieren und hiermit ihren dritten Longplayer vorstellen. Doch wenn man die Namen der Bandmitglieder durchgeht, begegnet einem nur an den Drums ein alter Bekannter, Herr Dragutinovic, der schon für MARDUK die Felle bearbeitet hat und zur Zeit auch bei DEVIAN aktiv ist.
In dem Opener „Shining Redemption" zeigen die nordischen Irrlichter gleich, wo Thors Hammer hängt. Mit MARDUK-Geschwindigkeit und zunächst räudigem Sound, wie man ihn noch etwas extremer bei 1349 findet, hauen die Jungs auf alles, was sich ihnen in die Quere stellt. Doch bald machen sich hintergründige Keyboard-Teppiche bemerkbar, die den bluttriefenden Geifer ein bisschen verdünnen.
Zu der hasserfüllten BM-Attitüde fügen sich bei THE LEGION außerdem sehr düstere bis melancholische Passagen oder dramatisierende filmmusikartige Arrangements. So startet man sehr unterschiedlich in die Songs. Manchmal meint man, in einem Film der Fünfziger-Jahre wird gerade die Braut zu Grabe getragen. Oder aber mit dreckigem Rock steigt man ein in die Dunkelwelt von „A Bliss To Suffer".
Unheimliche Bläser dröhnen sich als Background in den Magen, klagender Unheils-Gesang mischt sich bislang unter das kräftige Krächzen. Zwischen Blasts und kleinen Rhythmus-Hopsern gibt es auch schwermütig, schleppende Trauermärsche. Faszinierend finde ich ebenso den „Kirchen-Chor", der sich urplötzlich mitten in „The Luring Depths" einschleicht.
Das hört sich jetzt teilweise an, als ob die dritte Scheibe von THE LEGION ziemlich komplex anzuhören ist. Ja, es sind einige Elemente zu entdecken, die dem Ganzen eine etwas eigenen Note verleihen. Aber Spielereien, wie sie im Deathcore oder ähnlichem zu finden sind, werden hier natürlich nicht zelebriert. Wer sich mit DIMMU BORGIR, BEHEMOTH oder zum Beispiel NAGLFAR auseinandersetzt, sollte sich diesen Sound dringend zu Gemüte führen. Auch wenn die Genrezuordnung mit Black Metal nur die Hauptrichtung anzeigt, ist die Scheibe mit ein bisschen Offenheit ein erbarmungsloses Vergnügen.
Stil (Spielzeit): Black Metal (48:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Listenable/Deep Send Rec. (27.04.09)
Bewertung: 8/10
Manuel
"Größtenteils harmlos."