Seagrave – Stabwound

Seagrave – Stabwound
    Blackened Post Rock

    Label: Art Of Propaganda
    VÖ: 27.04.15
    Bewertung:6/10

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Das Bandfoto von SEAGRAVE, das mir mitgeliefert wurde, zeigt einen langhaarigen jungen Mann mit der Gitarre in der Hand auf einer kleinen Bühne. Das ist zunächst wenig aussagekräftig. Doch die Recherche zeigt: Während bei den Österreichern von HARAKIRI FOR THE SKY ein Typ namens J.J. der Sänger und Initiator war, ist es derselbe Mensch, der sich nun Jay Trainwreck nennt und mit SEAGRAVE ein weiteres Projekt ins Leben gerufen hat. Quasi ein Chamäleon, von dem man auch unter dem Namen V. Wahntraum vielleicht schon etwas gehört hat.

Mit SEAGRAVE schlägt der Bursche in eine ähnliche Kerbe wie oben genannte Band. Erkennbar ist vor allem schnell derselbe kreischende Mensch am Mikro. Man wird quasi direkt angebrüllt, ohne große Vorwarnung. Zwischen Aggression und Verzweiflung pendelnd tönt der heftige Gesang über traurigen Lead-Melodien und rockigen Riffs.
Bei dem High-Speed-Drumming in den ersten Minuten kommt schnell der Gedanke des programmierten Getrommels auf. Da M.S. die einzige Hauptperson in Bezug auf die Instrumente ist, und es ansonsten schwierig zu verifizieren ist, gehe ich von Computer-Arbeit aus. Aber das ist ja – wie zum Beispiel bei FJOERGYN schon gehört – nicht zwingend das Schlechteste.

Rasendes Schwarzmetall harmoniert mit dunklem Rock, die Leitlinien sind jedoch jeweils die emotionalen Vocals. Akustische Töne werden angeschlagen, sanfte Sprech-Passagen machen nachdenklich, da werden schon fast Grunge-Riffs im Hintergrund aufgedreht in „Harvest In June".
Mir persönlich sind manche Harmonien und das derbe Geschrei zu gegenläufig, oder die Aggression geht durch die Monotonie des Gesangs in manchen Passagen verloren. Im Ganzen rocken die Österreicher aber schön düster durch die Gegend und haben dabei eine nicht unbeträchtliche Menge an Blastbeats im Gepäck.
Manuel

"Größtenteils harmlos."