Luciferian Rites – When The Light Dies

Luciferian Rites – When The Light Dies
    Black Metal

    Label: Moribund Records
    VÖ: 12.05.15
    Bewertung:6/10

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Nicht nur in den Vereinigten Staaten, auch in Mexico wird die Tradition des ursprünglichen skandinavischen Black Metals weiterhin zelebriert. Vor neun Jahren gegründet, gab es bei LUCIFERIAN RITES bald die ersten Gehversuche. Klassisch mit Corpsepaint und Pseudonymen ausgestattet, liefert uns der Vierer nun sein zweites Album ab.


Peng! – Ohne Vorwarnung legen alle Instrumente los. Blastbeats und Kreissägenriffs. Beim bald folgenden Tempo-Breakdown kommt markerschütterndes Geschrei dazu. Menschelndes Wolfsgeheul dramatisiert das Geschehen. Mehrmalige Variationen von Rhythmus und Tempo halten in dem überlangen Opener die Spannung aufrecht.

Schwungvolle Drums und passende Lead-Melodien lassen manchmal Erinnerungen an die Düsterheimer von ALGHAZANTH aufkeimen. Tödliches Röhren erweitert die Hass-Orgien in „Infernal Manifestation", wobei die Vocals außerhalb des nervenzerfetzenden Kreischens nicht immer überzeugend rüberkommen. Auch wenn im Titeltrack trauriger Sprechgesang eingestreut wird, fehlt der Pep, der die Stimmung anheizt.

Stichsägen-Riffs wie in „Conviction Of Nocturnal Raven" bilden nette Harmonie-Bögen, das Getrommel drückt aufs Gaspedal und immer wieder wird die Stimmbandakrobatik mit hohem Heulen weiter ausgedehnt. Auf über fünfzig Minuten ist der Gesangstil gewöhnungsbedürftig, mit suizidalem Touch. So kalt und extrem wie bei HATE MEDITATION klingt es aber auch nicht. Einige Riffsalven ergießen sich über die Gänsehaut, doch atmosphärisch packend sind die teuflischen Rituale nicht dauerhaft.

Gut abgestimmter Gesamtsound bringt die eisige Stimmung im Stil der alten Schule ordentlich auf den Teller. Hitpotential ist hier allerdings noch zu wenig vorhanden.

Manuel

"Größtenteils harmlos."