Disharmonien, brutales Geschrei, wummernde Drums – die Schweden geben von Beginn an Vollgas. Und schon der erste Chorus in „I Am Death" hat Wiedererkennungswert. Mit halbiertem Tempo wird die aberwitzige Aggression herausgebrüllt und starke Leads setzen einen markanten Punkt zwischen die vielen gemeinen Töne.
Ruppig und roh wie ein blutiges Stück Fleisch, das gerade einem Elch aus dem Bauch gerissen wurde, geht es weiter. Momente, in denen die Blast-Raserei an DARK FUNERAL erinnern, gibt es durchaus, obgleich der eigene Sound unverkennbar existiert.
Auch wenn man meint, THE UGLY prügeln jeden ihrer Songs in Höchstgeschwindigkeit durch, so entdeckt man nicht nur in „Legio Mihi Nomen Est" gemächlichere Passagen, die groovig, dreckig zum Abrocken animieren. Anschließend werden natürlich jedes Mal wieder die Kessel gerührt, dass die Fetzen und Haare fliegen.
Während es in „Crawl" einen thrashigen Einschlag gibt, ist der Titeltrack an Stelle sieben ein brachialer Wälzer, der mit apokalyptischer Stimmung über das Gemüt brettert. Dabei wird langsamer werdend die „Decreation of the Universe" beschworen, doch auch ein Kanonenfeuer-Teppich begleitet lange Passagen.
Zum Abschluss klingt es fast wie in „Black Metal Punks" des letzten Albums, eine starke Symbiose der beiden Spielarten. Dabei vereinen die Jungs in dem Sechseinhalbminüter nochmals alles, was ihren Sound ausmacht. Drecksau-Attitüde, hässliche Blast-Gewitter, langsame Kopfnicker-Grooves und hintergründig eingängige Lead-Melodien.
THE UGLY verbreiten böse Schwingungen mit einem Höchstmaß an Aggression. Ohne nach rechts und links zu schauen knallt die gnadenlose, musikalische Zerstörungswut aus den Boxen. Hier gibt es kein Keyboard, kein Saxophon und keinen himmlischen Chorgesang.
Vielleicht sind manche Melodien zu gut versteckt, oder es könnten ein paar mehr sein. Reduziertes Tempo gibt es bei diesem Geschrote auch eher selten. Nichtsdestotrotz enthält diese Scheibe einen gut ausgeführten, kompromisslosen Tritt in die Fresse. Die Erwartungen wurden erfüllt. Klasse!
Fiese Riffs werden mir vor den Latz geknallt und ich erkenne sofort THE UGLY. Erstaunlich eigentlich, wo doch deren erstes und einziges Album schon sieben Jahre zurückliegt. Nicht erstaunlich ist es deshalb, weil mir das Debüt „Slaves To The Decay" seit seiner Geburt immer wieder die Ohren durchpustet. Insofern war ich gespannt, was die dunklen Gesellen aus Stockholm sich endlich Neues ausgedacht haben.
Eines vorweg, gemütlicher als das letzte Mal wird es definitiv nicht.
Manuel
"Größtenteils harmlos."